> Die Art, wie die Mitarbeiter des Amtes kommunizieren, empfinden Studenten und Doktoranden aus dem Ausland „Macht ausübend, latent agressiv-schikanös". > Sie fühlen sich über ihre Rechte und über Sachlagen nicht oder nicht ausreichend informiert
.> Sie werfen dem Amt einen Zickzackkurs vor: Erst Zustimmung, dann Rücknahme, dann doch wieder Zustimmung unter zum Teil neuen Bedingungen und vor allem dann, wenn sich Dritte eingeschaltet haben.
Wörtlich heißt es in dem Bericht, den Müller-Jacquier gestern präsentierte: „Ein Großteil der interviewten Akademiker sieht sich in der Ausländerbehörde als nicht willkommen, oft nicht sachgerecht behandelt und generell in die Rolle des ,dummen Ausländers' verwiesen." Die Analysen spiegelten Misstrauen und grundsätzliche Vorbehalte der Behördenmitarbeiter wider. Und bei den ausländischen Akademikern überwiege die Angst vor den Entscheidungen der Behörde.
Zu all den Problemen liefert die Studie die Lösungen gleich mit. Die Autoren haben die Arbeitsweise der Ausländerbehörden in 14 deutschen Universitätsstädten unter die Lupe genommen – darunter vor allem jene, die die Alexander-von-Humboldt-Stiftung für ihre gute Arbeit ausgezeichnet hat. Daraus formulierten sie 16 Ziele, die von Mehrsprachigkeit bei relevanten Informationen bis zur Wertschätzung gegenüber ausländischen Akademikern reichen.
Eine wesentliche Forderung erfüllen Stadt und Universität derzeit gemeinsam. Beide Seiten hatten vor wenigen Wochen eine Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet, die ausländischen Studenten, Doktoranden und Wissenschaftlern den Umgang mit der Ausländerbehörde erleichtern soll. Darin ist auch festgelegt, dass künftig ein Mitarbeiter des Ausländeramtes auf dem Campus präsent ist.
Diese Verwaltungsvereinbarung bezeichnete Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe bei der Vorstellung der Studie als „ersten Schritt auf einem guten Weg, dem weitere folgen müssen". Sie versprach, die Studie genau zu prüfen und lud Müller-Jacquier zu einem Folgegespräch ein. „Mir und allen Mitarbeitern im Rathaus ist es ein Anliegen, in Bayreuth eine Willkommenskultur zu schaffen."