Zwickmühle: Vielleicht fällt am Ende doch eine Entscheidung zulasten der Wirte Die Zukunft des Busbacher Feuerwehrhauses

Von Heike Hampl
Schon bei einem Ortstermin im November waren die Mitglieder des Bauausschusses sich einig: Das Feuerwehrhaus in Busbach gehört abgerissen. Nun zerbrechen sich die Räte über den Neubau die Köpfe. ⋌Foto: Archiv/Harbach Foto: red

Das Busbacher Feuerwehrhaus ist marode. Deswegen soll im Zuge der Dorferneuerung ein neues her. Doch wie soll das aussehen? Was darf es kosten? Und vor allem: Soll es einen Mehrzweckraum bekommen, der den beiden Wirtshäusern Konkurrenz machen könnte? Diese Frage treibt derzeit die Eckersdorfer Gemeinderäte um.

 
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Klar ist: Die Feuerwehr in Busbach braucht ein neues Feuerwehrhaus. Unklar ist: Wie soll das aussehen? Was wird es kosten? Fünf Varianten stehen zur Wahl. Architekt Markus Rösch hat diese am Dienstagabend den Gemeinderäten in ihrer Sitzung vorgestellt.

Variante 1: Diese wäre die kleinste Variante. Die Feuerwehr bekäme eine Halle, in der sie ihr Fahrzeug abstellen kann. Dazu gäbe es einen kleinen Umkleideraum, in dem auch die Anzüge lagern könnten. Ein kleiner beheizter Technikraum und ein Schulungsraum im ersten Stock runden das Haus ab. Droben würde es zwei Toiletten und eine kleine Küche geben - behindertengerecht wäre das nicht. Das Haus wäre zehn Meter lang und neun Meter breit. Kosten: 380 000 Euro.

Variante 2: Hier hätten zwei Fahrzeuge Platz. Was gut wäre, denn neben den „offiziellen“ Feuerwehrauto der Gemeinde hat die Wehr noch einen eigenen Wagen mit Allradantrieb. Das Gelände in Busbach, die Berge sind hier oft steil, macht ein solches Fahrzeug nötig. Die größere Fahrzeughalle würde auch einen wohl zu großen Schulungsraum von fast 70 Quadratmetern bedeuten, im Erdgeschoss wäre Platz für eine behindertengerechte Toilette. Das Haus wäre 13 Meter lang und neun Meter breit. Kosten: 490 000 Euro.

Variante 3: Sie ähnelt der zweiten Variante, nur das Dach wäre steiler und damit „fränkischer“, wie Architekt Rösch es nennt. Das Treppenhaus wäre geräumiger, ob Obergeschoss gäbe es Dachschrägen. Diese Form ist das klassische Feuerwehrhaus. Kosten: 490 000 Euro.

Variante 4: Bei diesem Bau würde es kein Obergeschoss geben, das Feuerwehrhaus wäre ebenerdig. Im Prinzip würde sich das Gebäude in zwei Hälften teilen: Stellplatz und Lager für die Feuerwehr und ein 50 Quadratmeter großer Mehrzweckraum für die Dorfgemeinschaft, der auch als Schulungsraum dienen könnte. Das Haus wäre komplett barrierefrei. Es würde einen Ausschank geben. Vorteil: Das Amt für ländliche Entwicklung fördert Feuerwehrhäuser mit Gemeinschaftsraum. Für die Gemeinde käme dieser insgesamt teurere Bau also billiger als die oberen Varianten. Nachteil: Die beiden Busbacher Gastwirte befürchten Konkurrenz durch einen großen Raum mit Ausschank, in dem zum Beispiel Geburtstage abgehalten werden könnten. Das Haus wäre 23 Meter lang und zehn Meter breit. Übrige Kosten für die Gemeinde: 370 000 Euro.

Variante 5: Das ebenerdige Gebäude könnte auch etwas kleiner geplant werden, mit nur einem Stellplatz und etwas kleineren Räumen. Außerdem ohne Schlauchturm, denn strittig ist ohnehin, ob die Busbacher ihre Schläuche zum Trocknen nicht nach Eckersdorf bringen können. Andere Feuerwehren tun das auch. Das Haus wäre 20 Meter lang und zehn Meter breit. Auch hier würde das Amt für ländliche Entwicklung Zuschüsse gewähren, weil ein Gemeinschaftsraum für das Dorf inbegriffen wäre. Übrige Kosten für die Gemeinde: 320 000 Euro.

Am Dienstagabend haben die Gemeinderäte noch nichts beschlossen. Fest steht aber: Die absolute Ablehnung eines Gemeinschaftsraums zugunsten der Wirte wankt wohl. Schon allein wegen der großen Preisunterschiede. „Der Gemeinschaftsraum wäre auch nicht größer als der Schulungsraum bei den anderen Varianten. Da kann uns keiner vorwerfen, dass wir einen Saal bauen“, sagte Bürgermeisterin Sybille Pichl. Sie wies den Gemeindelrat außerdem darauf hin, dass die Gemeinde über die Benutzungsbedingungen zum Beispiel private Partys verbieten kann. „Ich brauche aber doch auch keinen Raum bauen, den dann keiner nutzen darf“, entgegnete Winfried Parchent (CSU) darauf.