Wie weiter mit der Kämmereigasse 9 1/2?

Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Wie geht es weiter mit dem städtischen Anwesen in der Kammereigasse 9 1/2, und wie soll das Gebäude nach einer dringend erforderlichen Sanierung langfristig genutzt werden? Mit diesen Fragen befassen sich der Kulturausschuss und der Bauausschuss des Stadtrats in einer gemeinsamen Sitzung am kommenden Montag, 6. März.

 
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Dies teilte die Stadt Bayreuth mit. Hierzu liegen der Verwaltung auch Anträge der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Unabhängigen sowie der fraktionslosen Stadträtin Christa Müller-Feuerstein vor. Den Beratungen voraus geht eine Ortsbesichtigung.

Zum Hintergrund schreibt die Stadt: 1999 hat die Stadt Bayreuth das Anwesen Kämmereigasse 91/2 erworben, seither wurden mehrere Varianten einer möglichen Nutzung des Hauses etwa durch das Historische Museum oder das Kunstmuseum in Erwägung gezogen, ohne dass sich aber eine tragfähige Lösung ergeben hätte. Seit 2013 werden Erdgeschoss und erster Stock des Gebäudes sowohl vom Forum Phoinix e.V. als auch vom Verein Kültürklüb für verschiedenste Kulturveranstaltungen genutzt. Mit dem Veranstaltungsformat „Sübkültür“ wurden jeweils dienstagabends bislang über 150 Veranstaltungen angeboten. Hierzu zählen Lesungen, Konzerte und Kunstpräsentationen ebenso wie Filmvorführungen oder Vorträge zu zeitgenössischen wie stadtgeschichtlichen Themen.

Zahlreiche Kooperationen

Hierbei bestehen Kooperationen mit verschiedenen Einrichtungen der Universität wie dem Iwalewahaus, dem Studiengang Medienwissenschaften oder dem Geographischen Institut. Nachwuchskünstler ebenso wie Etablierte erhalten hier die Möglichkeit, ihre Arbeiten einem breiten Publikum zu präsentieren. Allein im vergangenen Jahr besuchten bei rund 80 Veranstaltungen über 3000 Besucher die Kämmereigasse 91/2, die sich damit als wichtige Institution im kulturellen Angebot der Stadt etabliert hat.

Konterkartiert wird diese positive Entwicklung durch den schlechten Bauzustand des Anwesens. Damit einher geht die Frage, wie das Gebäude nach der notwendigen Sanierung langfristig genutzt werden kann. Die Verwaltung wurde daher beauftragt, für das gesamte Anwesen ein Nutzungskonzept vorzulegen mit dem Ziel, nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Innenstadt und des Gassenviertels zu leisten, sondern auch verschiedene Nutzungsoptionen zu verbinden.

Ein Kunst- und Kulturhaus als kulturelle Schnittstelle?

Vor diesem Hintergrund würden seit August vergangenen Jahres Gespräche zwischen den Beteiligten geführt. Hierbei habe sich die Idee eines „Kunst- und Kulturhauses NEUNEINHALB“ herauskristallisiert, in dem sich neben Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen auch Wohnungen und Ateliers für Künstler befinden sollen. Das Kunst- und Kulturhaus verstehe sich als Ort der Kultur- und Kunstproduktion, der Begegnung auf quartiersübergreifender Ebene und als Wohnort von Künstlern und Gästen der Stadt Bayreuth mit dem Ziel, die Kämmereigasse 91/2 als kulturelle Schnittstelle der Innenstadt zur erhalten.

Der Verein Forum Phoinix und der Kültürklüb wollennach der Sanierung das Anwesen in der Kämmereigasse langfristig anmieten und das gesamte Gebäude in Form von Veranstaltungs- beziehungsweise Ausstellungsräumen, Ateliers und Künstlerwohnungen nutzen, heißt es weiter in einer Pressemitteilung der Stadt. Um diesem Ziel näher zu kommen, möchten beide Vereine im Kooperation mit dem Kultur- und dem Baureferat der Stadt sowie in enger Abstimmung mit dem Historischen Museum im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ein gemeinsames detailliertes Sanierungs- und Nutzungskonzept für das Gebäude erarbeiten.

Mehr zu diesem Thema demnächst beim Kurier.

red

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