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Wie ein Derby: Tigers gegen Crimmitschau

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Schon bei einem Vorbereitungsspiel in Bayreuth zeichnete sich ab, dass die Eispiraten Crimmitschau viel stärker sein würden als in der Vorsaison. Zwar gewannen die Tigers nach Penaltyschießen mit 4:3, aber vor allem die Sturmreihe mit Jordan Knackstedt und dem zweifachen Torschützen Robbie Czarnik (weiße Trikots, von rechts) bereitete Torhüter Tomas Vosvrda schon einige Schwierigkeiten. Foto: Peter Kolb Foto: red

Die einzige Mannschaft, die in dieser Saison der DEL2 noch nicht bei den Bayreuth Tigers zu Gast gewesen ist, stellt sich am Mittwoch um 20 Uhr vor: Gegen die Eispiraten Crimmitschau steht jene Begegnung auf dem Programm, die wegen der langjährigen Kontakte zwischen den Anhängern beider Mannschaften traditionell einen Derbycharakter hat.

 
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Damit beginnt eine Reihe von drei Spielen innerhalb von fünf Tagen, die vor allem den Bayreuthern nicht gerade gelegen kommt. Schließlich hat Trainer Sergej Waßmiller schon nach der letzten 1:5-Niederlage gegen Frankfurt erklärt, dass die Kraftreserven seines Teams nach wochenlanger extremer Belastung wegen eines Minikaders stark angegriffen sind. Erschwert wird die Aufgabe nun auch noch durch erneute Ausfälle, die kaum die Zusammenstellung von vier kompletten Sturmreihen zulassen dürften.

Zwar schließt Waßmiller einen Einsatz von Constantin Ontl nicht vollkommen aus, aber dafür ist das Mitwirken von Eugen Alanov nicht sicher. In der Verteidigung steht neben dem Ausfall von Marvin Neher auch hinter dem krankheitsgeschwächten Mathias Müller ein Fragezeichen. Trotz allem sieht der Coach aber keine Möglichkeit, den Krafteinsatz mit Rücksicht auf das intensive Programm zu begrenzen: „Eishockey lässt dafür keine Chance. Es geht nur mit 60 Minuten Vollgas.“

Die Eispirtaten in der Favoritenrolle

Nach nur zwei Punkten aus den letzten 14 Spielen wird man die Tigers also auch gegen Crimmitschau nicht gerade als hohe Favoriten einstufen dürfen, zumal sie das Hinspiel mit 2:5 verloren haben. Zwar hatte auch der letztjährige Abstiegskandidat aus Westsachsen nach einem tollen Saisonstart (Tabellenführer am fünften Spieltag) schon eine ernsthafte Krise, als er Ende November und Anfang Dezember aus sechs Spielen nur einen Punkt holte und dabei 32 Gegentore kassierte, aber dieses Tief hat er offensichtlich überwunden.

Seither haben die Eispiraten fünf von sieben Spielen gewonnen (drei davon nach Verlängerung) und sich damit auf den Plätzen sechs bis sieben an der Grenze zur direkten Playoff-Qualifikation stabilisiert. Allerdings gab es auch in dieser Phase noch einmal ein 3:8 in Heilbronn, das eine gewisse Anfälligkeit für viele Gegentore verrät.

„In dieser Zeit gab es Veränderungen im Team“, erklärt Waßmiller die Talsohle in der Formkurve der Gäste. Vor allem musste sein Kollege Kim Collins den Abgang des kanadischen Torhüters Olivier Roy verkraften, der zu den Augsburger Panthern in die DEL gewechselt ist und sich dort aktuell sogar als Nummer eins zu etablieren scheint. Der nachverpflichtete Deutsch-Amerikaner Brett Kilar, der zuvor in Norwegen (Kongsvinger) aktiv war, scheint die Lücke nach einiger Anlaufzeit nun aber schließen zu können. Die freie Ausländerstelle besetzten die Eispiraten dafür mit dem Kanadier Scott Allen (Tucson/AHL), der nach acht Einsätzen schon fünf Tore und fünf Assists auf dem Konto hat. „Das ist ein robuster Stürmer, der weiß, wo das Tor steht“, sagt Waßmiller. Dadurch verteilt sich die Offensivkraft des Tigers-Gastes, die bisher stark von der Reihe mit den Topscorern Jordan Knackstedt (14 Tore, 25 Vorlagen) und Robbie Czarnik (17 plus 18) geprägt worden ist.

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