Wetten, dass…?-Betrüger Fritz ist tot

Moderator Thomas Gottschalk (links) reicht seinem Wettkandidaten, dem damaligen Chefredakteur des Satiremagazins «Titanic», Bernd Fritz, während der ZDF-Show «Wetten dass..?» am 3. September 1988 in Stuttgart einen Buntstift. Dieser verrät nach seiner Wette, bei der er die Farbe von Buntstiften am Geschmack erkannt haben will, dass er unter der Brille durchgeguckt habe. Foto: Bernd Weissbrod/dpa Foto: red

Bernd Fritz landete bei 1988 bei «Wetten, dass...» einen der größten Coups der deutschen TV-Geschichte. Der damals veralberte Thomas Gottschalk nahm es, damals wie heute, sportlich.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Nach dem Tod des Journalisten und Satirikers Bernd Fritz hat der ehemalige «Wetten, dass..?»-Moderater Thomas Gottschalk (66) dessen wohl berühmtesten Scherz gewürdigt. Fritz habe sich mit der Buntstift-Wette ins «kognitive Gedächtnis der Deutschen gemogelt», sagte Gottschalk am Dienstag der «Bild».

Der damalige Chefredakteur der Satirezeitschrift «Titanic» hatte sich 1988 unter falschem Namen als Kandidat in die Sendung geschummelt und Gottschalk und seinem Millionenpublikum weisgemacht, er könne die Farbe von Buntstiften erschmecken. 

Übel nahm Gottschalk Fritz den Scherz nach eigenem Bekunden nicht. Der Journalist habe seinen Job gemacht, «ich war ihm deswegen nie gram und muss nun traurig zur Kenntnis nehmen, dass sich auch ein Spaßvogel nicht ewig durchmogeln kann».

Brille war manipuliert

Fritz war 1987 bis 1990 «Titanic»-Chefredakteur und schrieb außerdem für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Nach Angaben seiner ehemaligen Arbeitgeber starb er am Ostersonntag im Alter von 71 Jahren.

Vielen Zuschauern ist noch in Erinnerung, wie der Wett-Kandidat scheinbar auf Anhieb mit einer dunklen Brille vor den Augen die Farben von sieben Buntstiften am Geschmack unterscheiden konnte.

Als der staunende Gottschalk ihn nach seiner Methode fragte, entgegnete der Kandidat plötzlich: «Ich hab' keine Ahnung, woran man das erkennen könnte. (...) Ich kann es nicht. Ich heiße auch gar nicht Rautenberg. (...) Ich heiße Bernd Fritz und bin ein unbescholtener "Titanic"-Redakteur.» Den Trick verriet er in der nächsten Ausgabe des Satire-Magazins: Er hatte einfach die Brille manipuliert.

dpa

Autor