Taschendiebe suchen das Gedränge
Adventsmärkte sind auch bei Taschendieben sehr beliebt. „Taschendiebe suchen die Enge, da bieten sich die Gänge zwischen den Buden auf dem Weihnachtsmarkt geradezu an“, erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Einer lenkt das Opfer ab, der zweite stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der damit verschwindet." Werden die Diebe nicht auf frischer Tat ertappt, sind sie meist nur schwer ausfindig zu machen, "zumal die Opfer den Verlust meist erst spät bemerken und die Täter in vielen Fällen nicht beschreiben können“, sagt Klotter.
Professionell und international agierend
Taschendiebe sind oft professionelle, international agierende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind. Manchmal lassen sie sich schon am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute, wie beispielsweise eine Hand- oder Umhängetasche. Beliebt ist der Drängel-Trick, gerade in den engen Gassen zwischen den Weihnachtsmarktständen. Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die in der Manteltasche befindliche Geldbörse quasi „griffbereit“ anbietet. Innerhalb von wenigen Sekunden sind Brieftasche, Kreditkarten oder das Handy verschwunden.
Das Opfer mit Senf beschmieren
Eine weitere immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe ist, die Kleidung des potenziellen Opfers mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen, um beim Abwischen vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken. Laut Kriminalstatistik wurden im Jahr 2015 in Oberfranken insgesamt 242 Taschendiebstähle angezeigt, das entspricht etwa dem Vorjahresniveau. Im vergangenen Jahr entstand dadurch ein Schaden von gut 75.500 Euro (2014: 67.500 Euro).
Das rät die Polizei
- Nur so viel Bargeld zum Weihnachtsmarkt mitnehmen, wie auch benötigt wird.
- Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung und möglichst dicht am Körper tragen.
- Hand- und Umhängetaschen immer mit dem Verschluss zum Körper tragen.
- Taschen und Jacken niemals unbeaufsichtigt lassen.
- Im Gedränge verstärkt auf die Wertsachen achten und misstrauisch werden, wenn jemand rempelt.
- Geheimnummer niemals im Portemonnaie und schon gar nicht auf der Zahlungskarte notieren.
- Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist, den Vorfall der Polizei melden, Zahlungskarten sofort telefonisch über den die bundesweite Telefonnummer 116116 sperren lassen.
Weitere Informationen gibt es auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer!“ mit Piktogrammen und einem Notfallpass zum Heraustrennen mit allen wichtigen Telefon- und Sperrnummern von Debit- und Kreditkarten. Dazu gehört auch eine Checkliste mit Sofortmaßnahmen für Opfer und Zeugen, damit diese nach einem Diebstahl richtig reagieren können.