Der Blitzer-Bauer vom Bodensee ist nicht der erste, der einen kreativen Umgang mit seinem Ärger über Raser pflegt: Im Ruhrgebiet hatten Anwohner der Stadt Moers 2011 eine Radarfalle aus einem Vogelhäuschen nachgebaut. Der „Starenkasten“ hatte obendrein ein Herz für Tiere - mit einem Einflugloch für kleine Vögel auf der Rückseite. Zuvor hatten sich die Nachbarn bei der Stadt vergeblich für eine Verkehrsberuhigung eingesetzt. Die Kommune blieb aber ebenfalls entspannt. „Wir haben das Häuschen vor Ort angeschaut und festgestellt, dass alles seine Richtigkeit hat“, sagte ein Stadtsprecher damals.
In die Luft gejagt
Weniger legal war dagegen eine Attrappe in Sachsen-Anhalt: Unbekannte bauten 2015 eine falsche Radarkontrolle aus einem Vogelhäuschen. Im Inneren war eine Fahrrad-Rückleuchte installiert, die rot blinkte. Zudem hatten die Täter mit weißer Farbe an zwei Stellen die Zahl „50“ auf die Fahrbahn gesprüht. Wie sehr sich Menschen über solche Attrappen aber offenbar auch ärgern können, zeigt ein Fall aus dem Jahr 2005: Unbekannte hatten im Saarland einen falschen Blitzer mit einer Ladung Sprengstoff in die Luft gejagt - laut Polizei flogen die Teile bis zu 30 Meter weit.
Viel Lob bekam dagegen das Landratsamt Friedrichshafen für einen ganz anderen Fake-Blitzer: Mitarbeiter der Behörde hatten 2012 einen ausrangierten Starenkasten zum Vogelnistplatz umgebaut und vor einem Fenster des Bauamtes an einem Baum gehängt. Der Erfolg kam umgehend: In dem Kasten nisteten schon diverse Vogelpärchen.
dpa