Kontroverse Diskussion, bei welchen Projekten sie eingesetzt werden können Welche Arbeiten für Flüchtlinge?

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Die Vorstände des TSV Engelmannsreuth, Wolfgang Ilgner und Tobias Teufel, wollen eine Umgestaltung des Beachvolleyballplatzes so, das geparkt und trainiert werden kann. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Können Flüchtlinge qualitativ hohe Arbeiten für die Kommune verrichten und welche Arbeiten kommen überhaupt in Frage? Darüber diskutierte der Gemeinderat Prebitz in seiner jüngsten Sitzung teilweise kontrovers. Gehört auch die Umgestaltung des Beachvolleyballplatzes in Engelmannsreuth dazu?

 
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Die vier Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft wollen sich an einem Projekt beteiligen, bei dem die handwerklichen Fähigkeiten von anerkannten Flüchtlingen festgestellt werden sollen, so Bürgermeister Hans Freiberger. Die Personalvermittlungsfirma Transfer und die Arbeitsagentur arbeiten hier zusammen. „Etwa zehn bis 15 Flüchtlinge sollen in den Gemeinden bei Projekten eingesetzt werden, die noch nicht geplant oder beschlossen sind“, erklärte er. In Prebitz könnten sie beim Obstbaumschnitt, bei der Bachsanierung sowie bei der Umgestaltung des Beachvolleyballplatzes und in Bieberswöhr bei der Errichtung eines Lärmschutzwalls am Gemeindezentrum eingesetzt werden. Die Gemeinde müsse das Material zahlen sowie für Sozialräume sorgen. Die Flüchtlinge werden dabei von Fachleuten betreut, die Arbeiten sollen im Mai beginnen. Ob alle Arbeiten erledigt werden können sei noch ungewiss, da der Einsatz der Flüchtlinge auf sieben Monate begrenzt sei, so Freiberger.

Was ist mit der Gewährleistung?

Grundsätzlich sei er dafür, so Klaus Gräbner, der aber seine Bedenken äußerte: „Können die das überhaupt?“ Ihren Einsatz bei der Bachsanierung und dem Setzen von Wasserbausteinen könne er sich vorstellen, aber nicht die Umgestaltung des Volleyballplatzes, wenn es mit dem Einsatz von Geräten verbunden ist. „Ich glaube nicht, dass die Arbeiten zufriedenstellend ausfallen“, so Gräbner. Auch Jana Kraft stand dem Ganzen kritisch gegenüber. „Was ist mit der Gewährleistung?“, wollte sie wissen. Wenn hochwertige Materialkosten entstehen, müsste diese sichergestellt sein.

Stefan Ritter sprach sich dafür aus, die Flüchtlinge nur einfache Arbeiten machen zu lassen, Hochwertiges aber von einer Fachfirma. Als eine gute Idee bezeichnete Anja Stahl das Vorhaben. „Wer Talent hat, wird so in Lohn und Brot gebracht“, sagte sie.

Platz für die ganze Gemeinde

Der Vorschlag von Freiberger, den Beachvolleyballplatz, der nicht mehr als solcher genutzt werde, aufzuschottern und mit Gummimatten in einen Basketballplatz samt Körben von den Flüchtlingen umwandeln zu lassen, stieß beim Gremium auf wenig Begeisterung. Der Bürgermeister erklärte, so könnte der Platz zukünftig von der gesamten Gemeinde genutzt werden.

Dazu hatte der Vorsitzende des TSV Engelmannsreuth, Wolfgang Ilgner, zu Beginn der Sitzung die Bürgersprechzeit genutzt und an das Gremium appelliert, bei dem Platz einen Untergrund und eine Oberfläche so zu wählen, dass darauf auch trainiert werden kann. „Für uns wäre wichtig, wenn kein Schotter oder Sand verwendet beziehungsweise die Fläche zu einem Parkplatz geteert wird“, appellierte er. Momentan seien beim TSV neun Jugendmannschaften, eine Damen- sowie zwei Herrenmannschaften gemeldet, die dringend noch eine Außenfläche zum Training bräuchten. Zwar könnte im Winter die Turnhalle in Creußen genutzt werden, aber man „wolle auch mal raus“. Wenn er bei der gegenwärtigen Witterung schon die beiden Hauptplätze bespielen lasse, würden diese kaputtgehen und man müsse viel Geld zum Herrichten in die Hand nehmen. „Gut wäre eine Fläche zum Trainieren und Parken“, so Ilgner.

Einstimmig für drei Projekte

Bei der abschließenden Abstimmung sprach sich das Gremium mit 7:4 Stimmen für das Projekt mit den Flüchtlingen aus. Einstimmig fiel die Entscheidung, sie beim Obstbaumschnitt, der Bachsanierung und beim Lärmschutzwall einzusetzen. Die Umgestaltung des Beachvolleyballplatzes wurde zurückgestellt und soll in einer der nächsten Sitzungen noch mal beraten werden. Hier fiel der Beschluss einstimmig.

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