Ohne Eklat: Erzwungener Abschied von Jörg Kasch Randthema bei Versammlung Weiter Rätselraten im Diakonieverein Pegnitz

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Das Brigittenheim, die Diakonie und das betreute Wohnen in Pegnitz. Foto: Münch Foto: red

Der große Knall blieb aus: Die Mitgliederversammlung des Diakonievereins gestern Abend verzeichnete zwar mit über 100 Besuchern eine mehr als doppelt so hohe Resonanz wie gewohnt – doch die durch den erzwungenen Rücktritt des stellvertretenden Vorsitzenden Jörg Kasch erzeugte Unruhe hinter den Kulissen war nur ein Randthema.

 
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Was vielleicht auch daran lag, dass Dekan Gerhard Schoenauer, Vorsitzender des Vereins, im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Ankündigung doch Stellung bezog. Wenn auch nur kurz und knapp. Er bestätigte Kaschs Ausscheiden aus dem Diakonieausschuss offiziell, nannte aber nach wie vor keine Gründe: „Das ist vertraulich.“ Zugleich verwies er auf die Vereinssatzung, in der als Soll-Regelung – „das ist kein Muss“ – steht, nach Möglichkeit solle der Creußener Pfarrer diese Funktion wahrnehmen. Pfarrerin Nicole Peter habe man dies vor drei Jahren nicht zumuten können, „damit wäre sie wohl überfordert gewesen, da sie vorher noch nie mit der Diakonie zu tun hatte“. Jetzt sehe das anders aus.

Kasch bleibe als Geschäftsführer für die Diakoniestationen in Pegnitz und Creußen sowie für den Aufbau der Tagespflege in Pegnitz zuständig. Das eine schließe ja das andere nicht aus. Schoenauer: „So eine Trennung von Ämtern und Aufgaben kann oft sinnvoll sein.“

Als aus Reihen der Mitglieder die Frage auftauchte, ob das denn nicht ein Widerspruch sei, da ja wohl das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und Jörg Kasch gestört sei, sagte der Dekan nur: „Da sehe ich nicht das geringste Problem.“ Die komplette Planung in Sachen Tagespflege sei im Diakonieausschuss abgestimmt, außerdem „ist alles geprüft“. Ausführlicher äußerte sich Schoenauer zu seiner eigenen Zukunft und zu der des Vereins. Gerade mal eine Stunde gestehe ihm die Landeskirche pro Woche als Zeitbudget für seine Rolle als Vorsitzender des Diakonievereins zu. Das reiche einfach nicht aus bei einem mittelständischen Betrieb, der 160 Beschäftigte zählt und dessen Tätigkeitsfeld immer komplexer wird.

Gründung einer GmbH?

Daher laufen zurzeit Gespräche, wie es mit dem Verein weitergehen kann. Drei Varianten stehen dabei laut Dekan zur Debatte: a) Kooperation mit einem anderen Verein oder dem Diakonischen Werk, b) die Fusion mit einem Partner oder c) die Gründung einer gemeinnützigen GmbH, kurz gGmbH.

Letztere könnte dann wiederum einen Geschäftsführer anstellen, der sich sämtliche Diakoniebelange in Pegnitz und Creußen kümmert. „Ziel des Ausschusses ist es dabei in erster Linie, dass wir autark bleiben, dass es uns weiter als eigenständige Kraft gibt.“

Steffi Wolf, Pflegedienstleiterin der Diakoniestation Pegnitz-Creußen, würdigte ausdrücklich die Verdienste von Jörg Kasch. So stehe die Station trotz aller Gesetzesänderungen und Personalengpässe wirtschaftlich so gut da wie noch nie, zum anderen sei Kasch immer erreichbar und kümmere sich um alles.

Se könne nur hoffen, dass die Zusammenarbeit so weiter laufe. Geschäftsführer Kasch gab das Lob an Wolf und ihr 50-köpfiges Team zurück: „Ich liebe euch.“

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