Weißenstädter See wird wieder geflutet

Von
Bald stechen von diesem Steg aus wieder Boote in den Weißenstädter See – sobald das Wehr repariert ist, muss sich der Spaziergänger also ein anderes Plätzchen zum Beine-Baumeln suchen.
Foto: 
Florian Miedl Foto: red

Wasser marsch heißt es bald wieder in Weißenstadt: Kommende Woche lässt Bürgermeister Frank Dreyer wieder den Eger-Zulauf öffnen. Dreyer zufolge hängt es vom Wetter ab, wie schnell Weißenstadts Wahrzeichen komplett angestaut ist.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wochenend’ und Sonnenschein sorgen für Hochbetrieb am Weißenstädter See – sogar, wenn gar kein See da ist. Auch am vergangenen Wochenende flanierten viele Spaziergänger um die rund 50 Hektar große  Freizeitfläche, die derzeit an ein Watt erinnert. Wichtigste Frage der vielen Besucher, die auf dem geteerten Rundweg am Sonntag mit Kind und Laufrad, Oma und Rollator oder auf Inline-Skatern ihre Runden drehten: Wann kommt endlich wieder Wasser in den See?

Probleme mit Blaualgen

„Ich hoffe, wir können in der kommenden Woche mit dem Anstauen beginnen“, sagt Bürgermeister Dreyer. Wie berichtet, hatte die Stadt den See im Herbst wegen großer Probleme mit Blaualgen ablassen müssen – genau zu dem Zeitpunkt, als das neue Gesundzeit-Ressort eröffnete. Gäste, die einen Urlaub im Hotel am See gebucht hatten, standen vor einer riesigen Matschfläche.

Doch die Besucher reagierten Dreyer zufolge verständnisvoll: „Beschwert hat sich kein einziger Urlauber – aber es gab viele Nachfragen.“ Also erklärte der Bürgermeister immer wieder geduldig, dass die Stadt nicht anders handeln konnte, um die Wasserqualität des Sees dauerhaft zu sichern. Denn sowohl 2015 als auch 2016 hatte das Landratsamt Wunsiedel Bade-Warnungen herausgegeben, weil auf dem See vermehrt giftige Blaualgen, also Cyanobakterien, zu finden waren. Die Schlieren und Matten waren deutlich auf der Wasseroberfläche zu erkennen. Blaualgen können Gifte produzieren, die hautreizend und giftig wirken. Kindern, die größere Mengen verschlucken, drohen Durchfälle sowie Leber- und Nierenerkrankungen.

Die für den See Verantwortlichen sahen keine andere Möglichkeit, als den See abzulassen, damit die  Sedimente am Grund des Sees viel Frost erwischten. Im Winter fror der Schlamm richtig durch – die Kälteperioden seien lange genug gewesen, erklärt Dreyer: „Wir hätten uns allerdings weniger Schnee  gewünscht, weil der isoliert.“

Vier Meter tief

Der Weißenstädter See, entstanden zwischen 1974 und 1976, ist 1991 und zuletzt im Jahr 2003 komplett abgelassen worden. Derzeit werden letzte Risse am Wehr behoben,  Sanierungsarbeiten am Uferbereich beendet und die Slip-Bahn für die Rettungsboote der DLRG sowie der Wasserwacht erneuert. Wie schnell der maximal vier Meter tiefe See wieder voll Wasser ist, hängt Dreyer zufolge vom Wetter ab. Spätestens beim Osterspaziergang sei der See wieder ein echter See, verspricht der Bürgermeister.

Autor

Bilder