Forscher sind bei Tiefbohrung auf Thermalwasser gestoßen Weißenstadt wird Bad Weißenstadt

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 Foto: red

Bad Weißenstadt – diesem begehrten Titel ist die Gemeinde ganz nahe gekommen. Denn bei der Tiefbohrung für das neue Kurzentrum sind die Geologen schon weit früher auf Thermalwasser gestoßen als erwartet. „Die Voraussetzung für die grundsätzliche Anerkennung als Thermalwasser ist erreicht“, sagt Stephan Gesell, Geschäftsführer des Kurzentrums Weißenstadt.  

 
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158 Meter – so tief haben die Geologen den Bohrer schon in den Granit getrieben. Nach der jüngsten Untersuchung steht fest: Am Ende der Bohrung herrscht im Moment eine Temperatur von 38 Grad. Für die Anerkennung als Thermalwasser braucht es aber nur 21 Grad – da liegen die Weißenstadter längst drüber. Wahrscheinlich noch Ende November soll die Bohrung fertig sein – zwei Monate vor dem geplanten Ende im Januar.

Manfred Piewak, für die Bohrung verantwortlicher Geologe aus Bayreuth, rollt einen meterlangen Zettel aus mit Messdaten. Auf fünf Zentimeter genau zeigt der Ausdruck, was genau an Bohrproben gefunden wurde. Das Leibniz-Institut Hannover und die Bundesanstalt für Bergbau und Rohstoffe haben die Untersuchung gemacht und hat das Bohrloch vermessen.

Gefundes Thermalwasser hilft bei Finanzierung für das Kurzentrum

Vor allem zeigen die Ergebnisse, dass im Granit sehr viele Klüfte gefunden wurden. Klüfte, durch die vor allem eins fließt: viel Wasser. 6,5 Liter pro Sekunde seien eine „außerordentliche“ Ausschüttung, sagt Geologe Thomas Röckl. Und das selbst in „nur“ 1158 Metern Tiefe. Noch 500 Meter tiefer wollen die Geologen bohren, um noch mehr und noch wärmeres Wasser zu finden. Ziel ist es, eine Quelle aufzutun, aus der pro Sekunde ein Liter fließt, 3,6 Kubikmeter in der Stunde - 60 Millionen Liter im Jahr.

Das wird vor allem auf der Suche nach Investoren für das 62,5 Millionen Euro teure Projekt helfen. Was Gesell auch einräumt. Vor allem geht es um ein Bankenkonsortium, das den Großteil schultern soll. Das Thermalwasser, das die Forscher gefunden haben und das schon längst gefundene radonhaltige Wasser sind die beiden Voraussetzungen, wie aus Weißenstadt „Bad Weißenstadt“ wird. Nach einem Genehmigungsverfahren wird das Umweltministerium diesen Titel verleihen. Allein das jetzt schon gefundene Thermalwasser reiche dafür aus, sagt Gesell. Über den Stand der Bohrung informiert seit heute die Website www.gesellgmbh.de

Foto: Harbach

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