Weinernte in Franken besser als erwartet

Die fränkische Weinkönigin Christina Schneider hält frisch geleseneTrauben der Rebsorte Silvaner in die Kamera. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa Foto: red

So mancher Winzer hat sich vor Beginn der Weinlese 2016 Sorgen gemacht. Doch die Trauben legten in den letzten Wochen noch einmal richtig zu. Nun landet mehr in Fässern und Tanks als gedacht.

 
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Die fränkischen Winzer holen in diesem Jahr deutlich mehr Trauben aus ihren Weinbergen als zum Erntebeginn erwartet. Die neuen Schätzungen gehen von einem Ertrag von 500 000 Hektolitern aus, teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) mit Sitz in Bodenheim (Rheinland-Pfalz) mit. Das sind 19 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und 12 Prozent mehr als im langjährigen Durchschnitt.

Die Ernten seien regional sehr unterschiedlich ausgefallen, erklärte das DWI, das sich auf eine Erhebung des Deutschen Weinbauverbandes stützt. In Rheinhessen, an der Ahr, an der Mosel und an der Nahe wird mit weniger Erträgen gerechnet. Bundesweit erwarten die Experten einen Ertrag von neun Millionen Hektolitern - das sei ein durchschnittlicher Wert.

Mit der diesjährigen Qualität ist das DWI sehr zufrieden. Die Trauben seien gut ausgereift und sehr gesund - das verspreche «fruchtbetonte Weißweine und farbkräftige Rotweine». Die Lese ist nun fast vorbei, derzeit werden noch spätreife Sorten wie Riesling und Spätburgunder hereingeholt. Einige Betriebe lassen auch ein paar Rebzeilen hängen in der Hoffnung, sie als Eiswein ernten zu können.

In Franken liegen etwa 99 Prozent der Rebflächen im Freistaat, 4100 Winzer bauen hier Trauben an. Die beliebtesten Reben sind die Weißweinsorten Müller-Thurgau, Silvaner und Bacchus. Nach einem schwierigen Frühjahr mit viel Regen, Hagel und teils auch Frost folgte ein deutlich besseres Wetter im Sommer und zu Beginn des Herbstes.

Der sonnige August habe die Reifeentwicklung so stark beschleunigt, dass die Reben das schlechte Frühjahr ausgleichen konnten, teilte die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau im September mit. Auch vom weit verbreiteten Schädling «Falscher Mehltau» blieben die Winzer am Main dank des Regenschutzes, den der Spessart bietet, verschont.

dpa

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