Zugleich ist die neue Siedlung aber auch eine Verpflichtung. Es kann und darf nicht sein, dass noch auf Jahre hinaus eine Ruine neben einem Wohngebiet vor sich hin verfällt. Das ist nicht nur ein optischer Makel. Es kann auch den Markterfolg der neuen Siedlung gefährden. Im Rathaus rechnet man damit, dass der Bau der neuen Siedlung Anfang 2017 beginnt und etwa zwei Jahre dauern wird. Das heißt: Im Idealfall, und nichts anderes ist anzustreben, muss bis 2019 auch die Ruine verschwunden sein. Ob das gelingt? Es liegt vor allem an zwei Lebensmittel-Riesen. Wenn sich Real auf die Hinterbeine stellt, wird die Ruine noch mindestens fünf Jahre stehen bleiben. So lange läuft eine Verlängerungsoption, die im Pachtvertrag zwischen Real und Edeka als Eigentümer des Real-Supermarktgebäudes an der Karl-von-Linde-Straße vereinbart ist. Edeka will den Supermarkt schließen und einen eigenen Laden auf dem besser gelegenen Gelände der ehemaligen Gießerei errichten. Drum herum soll ein Nahversorgungszentrum entstehen. Doch das geht kurzfristig nur, wenn Real seine Verlängerungsoption nicht nutzt und abzieht. Denn die Stadtverwaltung sagt: Noch mehr Lebensmittelläden verträgt der Stadtteil Glocke nicht.