Wasserschaden: Jugendherberge zu

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Die Jugendherberge in Bayreuth, modernstes Haus des bayerischen Landesverbands des Deutschen Jugendherbergswerks, musste mit sofortiger Wirkung geschlossen werden: Ein Wasserschaden hat dem Gebäude schweren Schaden zugefügt, der bis zum Frühjahr saniert werden muss. Und: Es war nicht der erste Schaden in dem Gebäude, das im Sommer erst eröffnet hatte.

 
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Wie das Jugendherbergswerk mitteilt, musste die Herberge zum 26. November wegen der Schäden geschlossen werden. Ein akuter Wasserschaden im ersten Stock des Gebäudes – ein geplatztes Kugelventil mit der Folge erheblichen Wasseraustritts über einen längeren Zeitraum hinweg – hat dazu geführt, "dass Wasser in erheblicher Menge durch die Betonwände auch in den Estrichboden im Zentralbereich des Erdgeschosses eingedrungen ist und diesen geschädigt hat", heißt es in der Mitteilung, die unserer Zeitung vorliegt. "Da wesentliche Gebäudeteile von Wasserschäden betroffen sind und eine Sanierung während des laufenden Betriebes nicht mehr durchführbar ist, hat der Vorstand des Landesverbandes Bayern die sofortige Schließung angeordnet."

Einer von fünf Wasserschäden

Winfried Nesensohn, Vorstand des Jugendherbergswerks, sagt im Gespräch mit unserer Zeitung am Montagnachmittag: Es habe in den vergangenen Monaten seit der Eröffnung "insgesamt fünf Wasserschäden gegeben". Der erste Wasserschaden sei zwei bis drei Monate her, "damals ging es es um Rohre, die nicht richtig verschraubt waren, wohl ein Handwerkerfehler". Rohre, die zu den Dsuchen im ersten Stock führten und Toilettenabflüsse seien nicht ordentlich verschraubt gewesen. Die Wasseraustrittsmenge sei aber vergleichsweise gering gewesen. "Wir mussten nur ein bis zwei Zimmer sperren, um die Schäden beheben zu können."

Zu viel Wasser, zu großer Schaden

Das sei jetzt nicht mehr möglich gewesen. Durch das geplatzte Kugelventil - "wir prüfen, ob es ein Materialfehler war" - sei eine große Menge Wasser ausgelaufen. "Es kam viel Wasser und es kam schnell", sagt Nesensohn. Wiederum vom ersten Stock aus sei das Wasser hinter der Verblendung ins Erdgeschoss geflossen und habe sich den Weg in den Estrich und auch in die Dämmung gesucht. "Wir befürchten, dass die Dämmung zu schimmeln beginnen kann und dass Rohre korrodieren können." Der Schaden befinde "sich im Erdgeschoss Richtung Speisesaal". Da hier intensiv in die Substanz eingegriffen werden müsse, könne man das nicht in der laufenden Belegung machen. Deshalb habe man sich entschlossen, die Herberge zu schließen. "Intern reden wir davon, ab 3. April wieder zu öffnen", sagt Nesensohn. Das Problem: "Man muss ja auch erst einmal Handwerker finden, die sich der Sache annehmen. In dem Sektor herrscht ja Vollbeschäftigung."

Gäste werden umgebucht

Wie Nesensohn sagt, sei die Jugendherberge, gerade auch im integrativen Bereich, sehr gut angelaufen. "Das wird auch nach dem 3. April so weiterlaufen." Die bereits gebuchten Gäste wurden vom Landesverband über den Vorfall informiert und auf umliegende Jugendherbergen und Hotels aufgeteilt. "Sollte konkret Bayreuth das Ziel sein, dann werden wir auch versuchen, die Gäste in Hotels in Bayreuth unterzubringen." Die Mitarbeiter der Jugendherberge werden in jedem Falle weiterbeschäftigt und können den Betrieb ab Frühjahr 2018 wieder aufnehmen.

Der Schaden, der dem Landesverband Bayern dadurch entstanden ist, lässt sich derzeit noch nicht einschätzen.

 

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