Einbrecher lassen sich viel einfallen

Von Andrea Pauly
Archivfoto: Sven Hoppe/dpa Foto: red

Es gibt sie noch: Menschen, die ihr Geld an der Haustür verdienen. Doch auch Kriminelle nutzen den Überraschungsmoment und die Unwissenheit eines unangekündigten Besuchs aus. Im Kurier-Interview sagt Polizeihauptmeister Heiko Engelhardt von der Bayreuther Polizeiinspektion, wann Vorsicht geboten ist.

 
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Welches sind die typischen Maschen von Betrügern, die ihre Opfer an der Haustür aufsuchen?

Heiko Engelhardt: Das wechselt ständig. Die Täter lassen sich des Öfteren etwas Neues einfallen, weil sich ihre Maschen herumsprechen. Es gibt immer wieder den Versuch, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in Wohnungen zu kommen: Mal sind es Teppichverkäufe, mal Beratungen. Außerdem gibt es Bettler, die von Haus zu Haus gehen und versuchen, sich Zutritt ins Haus zu verschaffen.

In Bayreuth soll es einen verdächtigen Mann geben, der Türspione austauschen will. Was wissen Sie darüber?

Es gab im Bereich Kulmbach und Bayreuth in der ersten Jahreshälfte insgesamt drei Fälle, in denen an der Haustür Türspione verkauft wurden. Da ging es aber nicht darum, in die Wohnung zu gelangen, sondern da wurde minderwertige Ware zu einem hohen Preis verkauft. Sollte jemand über die Masche mit dem Türspion versuchen, in Wohnungen zu gelangen, ist das neu.

Haben solche Betrüger eine bestimmte Gruppe im Visier?

Sie treten schon eher an ältere Menschen heran, weil sie nicht so misstrauisch sind. Außerdem sind sie öfter tagsüber daheim.

Gibt es bestimmte Warnsignale? Worauf sollten Menschen achten, wenn jemand Fremdes vor der Tür steht?

Man kann das nicht pauschalisieren. Die Täter lassen sich viel einfallen. Ein gesundes Misstrauen ist auf jeden Fall richtig: Man sollte nicht jedem vertrauen, sich Dokumente zeigen lassen und die überprüfen. Wenn Ausweise selbst gedruckt sind, sieht man das. Wenn jemand keinen Ausweis hat oder komisch reagiert, wenn er danach gefragt wird, ist das auch ein Zeichen, dass etwas nicht stimmen könnte. Wenn ich mir unschlüssig bin, sollte ich niemanden in die Wohnung lassen.  Lieber einen zu viel weg schicken, als jemanden reinzulassen, der Schaden anrichtet.

Wann sollte ich die Polizei informieren?

Wenn ich das Gefühl habe, dass da was nicht stimmt. Es muss keine Straftat vorliegen. Dann wissen wir, dass es einen Verdacht oder einen ähnlichen Fall schon mal gab. Wenn wir von solchen Vorfällen nichts wissen, können wir auch nichts unternehmen.

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