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Was ein Umsetzungsmanager macht

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Der Umsetzungsmanager der Stadt Pegnitz, Michael Breitenfelder. Foto: Ralf Münch Foto: red

„Es ist eine unglaublich spannende Aufgabe und der Prozess bleibt nicht stehen, es geht immer weiter und die Themenaufstellung ist breit gefächert“, sagt Michael Breitenfelder. Seit 2008 ist der 41-Jährige der Umsetzungsmanager des Wirtschaftsbandes A9-Fränkische Schweiz. Was ist ein Umsetzungsmanager?

 
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Eigentlich ist Breitenfelder Diplom-Wirtschaftsgeograf, hat nach dem Studium an der Uni Bayreuth bei der RRV (Gesellschaft für Raumanalysten, Regionalpolitik und Verwaltungspraxis) gearbeitet. Schon in der Schule lag sein Interesse in der Naturwissenschaft. „Mathe, Physik und Erdkunde hatte ich im Leistungskurs“, erzählt er. Also fiel die Studienwahl auch auf die Geografie, schnell kam das Interesse für den öffentlichen und den Verwaltungsbereich dazu, was dann auch Schwerpunktthema seiner Diplomarbeit war. Die Auseinandersetzung mit der Region und ihren Entwicklungsthemen, die Geografie vor der Haustür, das ist es, was ihn reizt. Und die Heimatverbundenheit ist es – der gebürtige Kulmbacher Breitenfelder hatte nie den Wunsch woanders hinzugehen.

Das Konzept muss umgesetzt werden

Als dann damals das Wirtschaftsband mit dem Konzept der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) entstand, gab es auch eine Zusammenarbeit zwischen den Bürgermeistern, die den ILE-Prozess erarbeiteten, und der RRV. Und da brauchte es jemanden, der den notwendigen Einblick hat, sich für das Konzept einsetzt, die Umsetzungsbegleitung für die ILE machte – analog zu den Regional- und Leadermanagern, die es bereits gab. Breitenfelder war also der erste Umsetzungsmanager in Oberfranken. Und das Aufgabenfeld ist vielseitig. „Projekt-, Event-, Regionalmanagement, Organisation, Moderation und jetzt aktuell das Changemanagement – der Wechsel von einer Arbeitsgemeinschaft zu einem Verein“, listet Breitenfelder auf. Das Konzept ist die Aufgabenstellung, die große Klammer, aber es gibt nicht nur eine Handlungsoption. Es gibt Themen, wo es um die Verwaltung – von der Antragsstellung bis zur Zuwendung – geht, Veranstaltungen, die organisiert und moderiert werden müssen. Und die Region – 18 Gemeinden gehören dem Wirtschaftsband an – ist heterogen. Das heißt, es gibt stadtnahe, touristische, suburbane, wirtschaftsstarke und naturnahe Gemeinden, zählt Breitenfelder auf. „Pegnitz ist beispielsweise eher wirtschaftlich orientiert, das Trubachtal touristisch“, erklärt er. Es bestehen viele Einzelinteressen und es gibt aber auch Projekte, die alle Gemeinden betreffen, wie zum Beispiel das Radwegekonzept.

Er referiert regelmäßig über Teilprojekte

„Es bleibt nichts stehen, die Entwicklung geht stetig weiter und die verschiedenen Projekte haben nicht immer das gleiche Tempo, sind oft saisonal abhängig“, sagt Breitenfelder. Und auch politische und Förderstrukturen fallen immer wieder ins Gewicht. Regelmäßig referiert er auch in Kloster Langheim über Teilprojekte, stellt sie vor. „Das entspricht unserem Motto, über den Tellerrand hinauszuschauen. Wir scheuen uns nicht, bei anderen abzuschauen und geben im Gegenzug weiter, was wir erreicht haben“, so Breitenfelder.

Es können auch neue Gemeinden zum Wirtschaftsband kommen, in den neuen Vereinsstatuten gibt es dafür extra eine Öffentlichkeitsklausel. Es gab auch bereits Gespräche mit Kommunen in der Oberpfalz und Mittelfranken. Genauso haben einige Gemeinde eine Doppelmitgliedschaft. So sind Gößweinstein und Waischenfeld auch in der ILE- Fränkischen Schweiz Aktiv. „Die Satzungen haben unterschiedliche Schwerpunkte“, so der Umsetzungsmanager. Sein Hauptziel ist es, die Region im Rahmen der ILE voranzubringen, die Stärken der Wirtschaftsstrukturen aufzuzeigen und eine Positionierung in der Metropolregion Nürnberg zu schaffen. Es gibt noch viel Potenzial, das nicht genutzt wird, hat er festgestellt. Überall gibt es Ansatzpunkte.

Lebenslanges Lernen

Die Netzwerke und die Vielfältigkeit, die Zusammenarbeit mit nicht immer den Gleichen, neue Menschen kennenlernen – das ist es, was Breitenfelder für seine Aufgabe begeistert. Kreativ zu sein, die Pflichtaufgaben auch mal verlassen zu können, lebenslanges Lernen – das macht es spannend. Manchmal wünscht sich der Umsetzungsmanager, dass die Initiative mehr durch den Bürger wahrgenommen wird, dass sich die Bevölkerung stärker in bestehende Prozesse einbringt. In manchen Bereichen funktioniert das schon. „Man wird sichtbarer“, sagt Breitenfelder.

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