Apothekerin gibt Tipps, was in eine Hausapotheke alles reingehört Was in die Hausapotheke gehört

Von Ralf Münch
Anja Häfner, Apothekerin bei der Franken Apotheke in Pegnitz, äußert sich zum Thema "Was gehört in eine Hausapotheke". Wegen dem Weltgesundheitstag am 7. April. Foto: Ralf Münch Foto: red

Am Samstag ist Weltgesundheitstag. Wo fängt Gesundheit an? Natürlich in den eigenen vier Wänden, weil dort die meisten Unfälle passieren. Was gehört eigentlich zur Standardausrüstung da rein? Wir haben uns mit Anja Häfner, Apothekerin bei der Franken Apotheke, unterhalten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mückenstiche, Kopfweh, Bauchschmerzen, Durchfall – alles kein Grund deswegen gleich zum Arzt zu rennen. Das kann man auch selbst behandeln, solange es sich in Grenzen hält. Häfner: „Wenn bestimmte Beschwerden über längere Zeit andauern, dann ist es ratsam zum Arzt zu gehen, um das abklären zu lassen. Aber wenn das nur kurzfristig auftritt, dann kann man sich auch durchaus selbst helfen.“

Haltbarkeitsdatum abgelaufen

Haben Sie schon einmal in ihre eigene Hausapotheke geschaut? Haben Sie überhaupt eine oder liegen die Sachen verstreut in der Wohnung und suchen Sie nach einem Schnitt verzweifelt nach einem Pflaster und Verbandszeug? Im Auto ist ein Erste-Hilfe-Kasten ein Muss – in den eigenen vier Wänden allerdings nicht. „In meinem Bekanntenkreis denke ich schon, dass jeder eine hat. Aber das liegt daran, dass die meisten Familien mit Kindern sind. Mit Kindern ist man permanent damit beschäftigt irgendwelche kleinen Verletzungen zu versorgen. Bei einem Singlehaushalt kann das anders aussehen“, sagt die Apothekerin. Sie selbst hat auch eine. Die ist im Schlafzimmer untergebracht, nicht im Bad oder in der Küche. Weil: „Man sollte generell Medikamente unter 25 Grad bei einer möglichst niedrigen Luftfeuchtigkeit lagern.“ Ob das, was in den Hausapotheken aufbewahrt wird, auch immer bezüglich des Haltbarkeitsdatums aktualisiert wird, ist für sie fraglich. Es passiert immer wieder, dass Medikamente lagern, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist.

Pflaster und Verbände

Häfner erklärt, was in der Hausapotheke nicht fehlen sollte. Sterile Kompressen zum keimfreien Abdecken von Wunden, Mullbinden in verschiedener Breite zum Fixieren der Kompressen. Verbandspäckchen in mehreren Größen, genauso wie verschiedene Heftpflaster, Pflasterstrips und Wundschnellverbände, die auf die richtige Größe zugeschnitten werden können. Dann die Hilfsmittel: Ein Fieberthermometer, Desinfektionsmittel, um die Haut keimfrei zu halten, eine Pinzette, etwa zum Entfernen kleiner Holzstücke aus der Haut. Kühlkompressen, die im Gefrierfach aufbewahrt werden sollten und Linderung bei Sportverletzungen versprechen, eventuell ein Gel bei Stauchungen oder Prellungen. Außerdem ein Mittel gegen Juckreiz, etwa bei Insektenstichen, eine Wundheilsalbe (Brandverletzungen) und auch ein Mittel gegen Schmerzen und Fieber. Und eine Liste mit Notfallrufnummer und eine Erste-Hilfe-Anleitung, die man sich vom Internet herunter laden und ausdrucken kann, solle nicht vergessen werden. Je nach Bedarf kann das ergänzt werden. Wenn jemand unter Magen- und Darmproblemen leidet, dann ist es auch sinnvoll, ein Mittel gegen Verstopfung und Durchfall daheim zu haben. Oder wenn jemand oft unter Halsschmerzen leidet, dann auch Halstabletten. „Aber das wissen diese Personen dann sowieso und achten auch darauf das immer daheim zu haben“, sagt Häfner, „wichtig ist einfach, dass neben der Grundausstattung alles andere individuell an die persönliche Situation angepasst wird.“

Bilder