Ein junger Beamter und sein Berufswunsch: "Helfen, das ist eine feine Sache" Warum Martin Reger Polizist wurde

Von Manfred Scherer
Martin Reger (26) hat seinen Dienst bei der Polizeiinspektion Bayreuth-Land angetreten. Foto: Manfred Scherer Foto: red

Er ist einer von 42. Der Bayreuther Martin Reger gehört zu den jungen Polizisten, die seit 1. September die oberfränkische Polizei verstärken. Der 26-jährige Polizeiobermeister hat seinen Dienst als Streifenpolizist der Polizeiinspektion Bayreuth-Land angetreten. Ein Interview über einen besonderen Beruf.

 
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Wann haben sie sich entschlossen, Polizist zu werden?

Martin Reger: Das war in der 10. Klasse am Graf Münster-Gymnasium. Ich war 16 und da gab es eine Pflichtveranstaltung, die an der Uni stattfand. Es war eine Berufsinfo-Veranstaltung der Hochschule. Dort war die Bundespolizei und die Landespolizei. Ich habe einen Vortrag gehört und ein Gespräch mit einem jungen Polizisten geführt, der damals etwa so alt war wie ich jetzt. Der hat nicht nur von den schönen Seiten dieses Berufs berichtet. Er hat mich ganz sachlich informiert. Da ist mein Entschluss gefallen.  Schon während der Vorbereitung auf das Abitur im Jahr 2009 habe ich in der letzten Klasse am Gymnasium den Einstellungstest für die Polizei gemacht.

 Seit einiger Zeit sind Polizisten für einige nicht mehr nur  „Freunde und Helfer“, sondern ein Feindbild. Es gibt immer mehr Beleidigungen, immer mehr Körperverletzungen gegen Polizisten. Hat das keine Rolle gespielt?

Reger: Als Berufsanfänger ist man vielleicht etwas unbeschwert und macht sich da nicht so viele Gedanken. Aber mit Beginn der Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei bekommt man klar vermittelt, dass Polizist sein ein schwerer und gefährlicher Beruf sein kann.

Und da kamen Ihnen keine Bedenken mehr?

Reger: Ich wollte es trotzdem machen. Mein Wunsch, Polizist zu sein, hat die Bedenken überwogen.

 Wie stellen sie sich ihr Berufsleben vor, was ist für die der Antrieb, Polizist zu sein?

Reger: Ich wollte einen Beruf, wo man mit Menschen zusammenarbeitet. Einen Beruf, der abwechslungsreich ist. Einen Beruf, wo man Menschen helfen kann. Ich denke, so etwas kann eine feine Sache sein.

Konnten sie schon jemandem helfen?

Reger: Es gab schon viele Situationen, wo ich danach das Gefühl hatte, so ich mir gesagt habe: Ich konnte jemandem helfen. Auch wenn die Leute meist nicht zu einem kommen und einem die Hand schütteln und Danke sagen. Wenn man Empathie hat, merkt man die Dankbarkeit aber trotzdem. Dass kein Missverständnis aufkommt: Es ist nicht so, dass wir Dankbarkeit erwarten, denn helfen ist eine Selbstverständlichkeit und wir machen das gern.

 Haben sie schon die Schattenseite des Polizeiberufs kennen gelernt?

Reger: Ja, vor allem in meiner Zeit in der Einsatzhundertschaft der Bereitschaftspolizei. Ich war in Dachau eingesetzt. Die Einsatzhundertschaft hat Fußballspiele gesichert.  Wenn Fußballhooligans Polizisten anpöbeln, dann gehört  das zu den Schattenseiten.

 Mit Abitur könnten sie Karriere machen im gehobenen Dienst. Denken sie da schon dran?

Reger: Ich sehe mich jetzt erst mal als Streifenpolizist. Das ist für mich der abwechslungsreichste Posten bei der Polizei. Ich will jetzt Erfahrung auf der Straße sammeln.

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