Die Sanierung der Waldhütte geht voran – Neuer Pächter will im Mai seinen Vertrag unterzeichnen Waldhütte bekommt neuen Wirt

Von Heike Hampl

In genau einem Jahr könnte es so weit sein: „Der 1. Mai 2016 – das wäre doch ein tolles Datum zur Wiedereröffnung“, sagt Fritz Maier von den Bayerischen Staatsforsten. Noch immer ist die Waldhütte Baustelle.

 
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Es staubt. Überall. Der Staub setzt sich auf die Haare, dringt durch zur Kopfhaut, er juckt. Er kratzt im Hals. Doch er ist unvermeidbar: Der Staub in der Waldhütte stammt aus der alten Decke im zweiten Stock, die die Bauarbeiter gerade herausreißen.

Beliebtes Ausflugs-Ziel

In der Waldhütte geht es voran. Seit mehr als einem Jahr sanieren die Bayerischen Staatsforsten das Baudenkmal, das zwischen Oberwaiz, Altenplos, Neustädtlein und Muckenreuth liegt. Für Ausflügler aus der ganzen Region war die Waldhütte immer ein besonderes Ziel gewesen. Nicht zuletzt wegen der ehemaligen Wirtin Anni Baumann.

Überraschung auf dem Bau

Bei der Sanierung der Waldhütte stoßen die Bauarbeiter immer wieder auf Überraschungen. Mal auf Feldpost aus dem Jahr 1941. Mal auf ein völlig marodes Dach, das vom Ungeziefer befallen ist und komplett ausgetauscht werden muss. Auch die Statik des Gebäudes, das im Jahr 1750 als markgräfliche Försterei gebaut wurde, machte Probleme. Deswegen ziehen sich die Arbeiten auch mal länger als geplant. „Insgesamt sind wir aber im Plan und zufrieden“, sagt Architekt Gregor Fischer aus Kronach. Die Firmen, die in und an der Waldhütte arbeiten, stammen allesamt aus der Region.

Quelle reicht nicht

Mehr als 800 000 Euro geben die Staatsforsten für die Sanierung des Ausflugslokals aus. Unerwarteter Posten: der Wasseranschluss. Bis nach Neustädtlein müssen 2,1 Kilometer lange Rohre verlegt werden. Die Quelle im Wald, die bisher die Wasserversorgung sicher stellte, reicht nämlich für den Betrieb nicht mehr aus. Vor allem in trockenen Jahren. „Eigentlich war die Quelle noch nie ausreichend, aber früher hat man das nicht so eng gesehen“, sagt Fritz Maier von den Staatsforsten. Abwasser ist hingegen kein Problem, die Waldhütte hat eine eigene kleine Kläranlage.

Es bleibt rustikal

Wer soll die Waldhütte ab dem kommenden Jahr bewirten? Fritz Maier presst die Lippen aufeinander. „Naja“, sagt er, „wir haben da schon jemandem im Sinn“. Warum so geheimnisvoll? „Die Verträge sind noch nicht unterschrieben.“ Im Mai allerdings soll das passieren und dann wird wohl auch der zukünftige Wirt an die Öffentlichkeit gehen. Was Fritz Maier wichtig war: Die Waldhütte soll ihren rustikalen Charme behalten. Der alte Kachelofen bleibt in der Wirtsstube, teilweise kommen die alten Holzmöbel zurück ins Gasthaus. Fensterrahmen, Türen, Holzvertäfelungen. Was noch gut ist, soll erhalten bleiben. Das Wild, das im Wald nebenan geschossen wird, soll in der Waldhütte auf den Teller kommen. Und nebenan sollen die Gäste sogar Wildbret für daheim kaufen können.

Barrierefreies Lokal

„Ich bin sehr glücklich, dass alles so gut läuft. Und ich freue mich, wenn ich dann selbst mal Gast in der Waldhütte sein darf“, sagt Maier. Die Gasthütte soll ein Ausflugsziel für Wanderer bleiben. Freilich wird sie barrierefrei sein. Und: Vielleicht wird es sogar eine Stromtankstelle für E-Bikes geben. Aber bis dahin wird noch viel Staub aus der Waldhütte aufsteigen.