Unter bekannten Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Karl Böhm, Herbert von Karajan und Franz Konwitschny entstanden zudem mehr als 100 Schallplatten mit Opernarien, Kantaten, Oratorien, Messen, Passionen und Liedern. Weltweit war er als Konzert- und Oratoriensänger, vor allem als Bach-Interpret, berühmt. Er gab seine Erinnerungen unter den Titeln „Seht, hier ist Tinte, Feder und Papier...“ und „Ein Sängerleben in Begegnungen und Verwandlungen“ heraus.
Bescheidenheit und Disziplin
Der vielfach ausgezeichnete Künstler moderierte zudem im DDR-Fernsehen, machte auch als Schriftsteller auf sich aufmerksam und engagierte sich als Jurymitglied bei Musikwettbewerben. „Fleiß, Selbstkontrolle, Disziplin und vor allem mit den Füßen auf dem Boden bleiben“, riet er immer den jungen Sängern.
Dieser Maxime blieb der Künstler, der sich bis ins hohe Alter mit Schwimmen fit und schlank hielt, selbst auch treu. Sein Talent hat Adam anscheinend weitergegeben: Seine Urenkelin Charley Ann Schmutzler setzte sich 2014 mit ihrer ausdrucksstarken Soul-Stimme bei der Fernsehshow „The Voice of Germany“ als Siegerin durch.
Genug vom Singen
Zu seinem 85. Geburtstag hatte Adam seinen beruflichen Erfolg und sein harmonisches Privatleben am noblen Elbhang resümiert: „Ich kann sagen, dass ich immer sehr glücklich war.“ Die Landschaft, die einst auch Künstler wie Friedrich Schiller oder Richard Wagner inspirierte, war Teil seines Lebenselixiers.
Nun locken selbst die schönsten Volkslieder nicht mehr, im Heim singt er nicht mit, sagt Eleonore Adam. Und dann zitiert sie ihren Mann: „Ich hab’ genug gesungen.“