Vor der 3. Strafkammer des Hofer Landgerichts sind der ehemalige NKD-Geschäftsführer Michael Krause und sein damaliger Prokurist Uwe K. wegen schwerer Untreue angeklagt: Insgesamt 3,7 Millionen Euro flossen im Jahr 2012 vom NKD-Konto auf das der in Hongkong sitzenden Auslandstochter Sunfortune und von dort weiter an eine in Zypern sitzende Beratungsfirma namens „Zarando“. Angeblich ohne Gegenleistung und zumindest zugunsten Dritter, meint die Staatsanwaltschaft. Als „Mastermind“ der ausgeklügelten Untreue sieht die Anklage Michael Krause an. Er sitzt schon über ein Jahr in Untersuchungshaft. Vor allem Krauses drei Verteidiger gehen mit allen Mitteln gegen die Anklage vor: Die Anwälte sehen weder den für einen Untreuetatbestand relevanten Vermögensschaden bei der NKD gegeben, noch den Nachweis erbracht, dass es keine Gegenleistungen für die 3,7 Millionen Euro gegeben hat. Krause reklamiert für sich, er habe für das Geld brisante und für NKD überlebenswichtige Informationen über Herstellerpreise erhalten und somit die Einkaufspreise um 40 Millionen Euro drücken können.