Das Landgericht Braunschweig hatte am Freitag mitgeteilt, VW habe bereits alle nötigen Voraussetzungen für die Herausgabe der fehlenden Teile erwirkt. Es gebe einstweilige Verfügungen hierzu. ES-Chef Alexander Gerstung betonte laut Mitteilung: „Für die Krise bei VW und die dadurch entstandene Kurzarbeit sind wir nicht verantwortlich.“
Die genauen Hintergründe für den Streit sind ungeklärt. Aus Sicht von ES und Car Trim ist die schwierige Lage Folge einer frist- und grundlosen Kündigung von Aufträgen seitens VW. Volkswagen habe keinen Ausgleich dafür gewährt. Deswegen „sahen sich Car Trim und ES Automobilguss letztlich zum Lieferstopp gezwungen“, hieß es.
Harsche Töne kamen vom Land Niedersachsen, dem zweitgrößten Aktionär von VW. Der schon jetzt beträchtliche Schaden würde sich mit jedem Tag vergrößern, warnte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Sollte die Verhandlungslösung scheitern, müsse Druck ausgeübt werden: „Dann wird man auch Zwangsmaßnahmen aufnehmen müssen.“
Auch VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh verurteilte den Lieferstopp. „Hier läuft ein ganz mieses Spiel“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Samstag). Das Blatt berichtete zudem über geplante Auszeiten in der Golf-Fertigung vom 4. bis 7. Oktober sowie vom 19. bis 22. Dezember. Diese hätten aber nichts mit dem aktuellen Lieferstreit, sondern mit einer geringeren Golf-Nachfrage infolge der Abgas-Krise zu tun.
VW betonte, es handle sich um ein Ergebnis der üblichen Produktionsplanung für das vierte Quartal - die Tage lägen überdies in den Herbstferien und kurz vor Weihnachten. Entscheidend sei stets die Auslastung über das Gesamtjahr. So habe man etwa in den Sommer-Werksferien wegen der guten Nachfrage „durchproduziert“.
dpa