Vor 50 Jahren: Soldaten im Tiefschnee

Von Alina Steffan
Die Kurier-Titelseite vom 29. Januar 1968. Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: red

Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 27. Januar 1968 berichteten wir unter anderem von einer Bundeswehrübung am Ochsenkopf und von einem Schneider, der statt kreativ tätig zu sein, seine Schere zum Zerstören nutzte.

 
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Das in Bayreuth stationierte Panzerartillerie-Bataillon 125 befand sich damals zur Winterausbildung in Bischofsgrün. Am Fuß des Ochsenkopfs fanden unter harten Bedingungen die Trainings für die Soldaten statt. Die Langläufer trainierten etwa den 15-Kilometer-Patrouillen-Lauf und den Sieben-Kilometer-Mannschaftswettbewerb.

Neue Schlafsäcke - der Stolz der Truppe

Mitte Februar sollten die besten Langläufer aus dem Brigadebereich an den Divisionsmeisterschaften in Zwiesel teilnehmen. Im Training legten die Langläufer täglich 35 bis 40 Kilometer auf den Skiern zurück, wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 29. Januar 1968 berichtete. Gleichzeitig übten die Fahrschüler, wie man Fahrzeuge aus tiefem Schnee befreit.

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An anderer Stelle errichtete ein Trupp Biwacks, ausstaffiert mit der besten winterlichen Ausrüstung, die die Bundeswehr damals zu bieten hatte. „Darum beneiden uns die Amerikaner“, erklärte Oberstleutnant Gerd-Helmut Komossa bei einer öffentlichen Führung durch das Gelände. Vor allem ganz neue Schlafsäcke, die Kälte und Nässe selbst in freiem Gelände abwiesen, waren der Stolz der Truppe. Die noch jungen Anwärter bei der Bundeswehr erfuhren bei dem Unterfangen am Ochsenkopf ihre erste Winterausbildung.

Professor Werner Emmerich verstirbt jung

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier vom Tod des Professors für Heimat- und Volkskunde, Werner Emmerich. Emmerich hatte an der Pädagogischen Hochschule in Bayreuth gelehrt. Er war im 59. Lebensjahr verstorben.

Emmerich hatte ein bewegtes Leben im Dienst der Wissenschaft gelebt. Er war verantwortlich für maßgebliche Forschungsarbeit im Bereich der Siedlungskunde des fränkisch-thüringischen Raumes. Neben seiner Forschungstätigkeit hatte Emmerich sich auch als Lehrer einen Namen gemacht. Nachdem er an Schulen unterrichtet hatte, wurde er 1936 an die Hochschule für Lehrerbildung nach Bayreuth berufen, der er bis zu seinem Tod angehörte.

Betrunken in Rage geraten

Des Weiteren berichtete der Kurier damals von einem Schneider, der während eines Wutausbruchs zur Schere griff – und die Kleider seiner Schwester zerschnitt. Der 42-Jährige war betrunken mit seiner Schwester in Streit geraten. Plötzlich griff er zur Schere und zerfetzte die Kleidung, die seine Schwester am Leib trug. Dabei verletzte er sie an der Stirn, was wiederum Polizei und Krankenwagen auf den Plan rief.

Am selben Nachmittag war ein 27-jähriger Metzger von einem Streit mit seiner Frau derart erschüttert, dass er eine Portion Schlaftabletten nahm. Der Mann musste ins Krankenhaus gebracht und ihm der Magen ausgepumpt werden. Das brachte den Metzger erneut dermaßen in Rage, dass er letztlich in Polizeigewahrsam genommen werden musste.

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