Auch wenn von der Grün bereits 1951 seine oberfränkische Heimat verließ und bis zu seinem Tod 2005 im Ruhrgebiet lebte – er blieb zumindest sprachlich immer Oberfranke, wie er in seinen Erinnerungen schreibt: „Noch heute leide ich an einem Merkmal meiner fränkischen Heimat, das wohl stärker ist als die beste Selbstdisziplin, denn obwohl ich nun über dreißig Jahre im Ruhrgebiet wohne, werde ich nach zwei Sätzen schon als nicht Heimischer erkannt, der Dialekt, der mit der Muttermilch eingesogen wurde, ist wohl zu stark, als dass man ihn ablegen könnte wie einen abgetragenen Rock.“
Auf dem Rückweg an Bayreuth vorbei
Und nun zur Antwort auf die Frage, ob von der Grün sich vorstellen könnte, in seiner Geburtsstadt, die immerhin 2008 ein Sträßchen nach ihm benannte, zu wohnen: „Nein! Und je länger er durch die Stadt wandert, desto zögernder, unsicherer wird sein Nein, und wenn er merkt, dass das Nein seltener wird, dann setzt er sich in sein Auto und fährt das Steinachtal hinauf über das Fichtelgebirge zur tschechischen Grenze und seiner alten Mutter, da bleibt er dann nur zwei Tage, weil ihn die Kleinstadt erschlägt, und auf dem Rückweg nach Dortmund meidet er Bayreuth, er fährt über Berneck und Kulmbach, er hat mit Bayreuth überhaupt nichts zu tun.“