Vom Dreher zum Beamten

Von Ralf Münch
Hans Mann aus Althaidhof bei Creußen feiert seinen 80. Geburtstag. Foto: Ralf Münch Foto: red

In und um Creußen kennt man Hans Mann – immerhin erhielt er 2014 für sein ehrenamtliches Engagement bei den Haidhofer Schützen das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten. Am Samstag feiert er seinen 80. Geburtstag.

 
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In Althaidhof geboren und aufgewachsen, half er in in der Landwirtschaft seiner Eltern mit. 1952, als er 14 Jahre alt war, begann er mit einer Ausbildung als Dreher und arbeitete bei einem Metallwarenwerk. „Ich habe da im ersten Lehrjahr bereits einen Finger verloren. Das war aber eindeutig meine eigene Schuld. Und es lässt sich ja damit auch leben“, sagt Mann.

Beim Landratsamt beworben

21 Jahre lang arbeitete er als Dreher, bevor er sich zu einem anderen Beruf, einer „völlig anderen Geschichte“, wie er sagt, entschloss. Er bewarb sich bei der Kommunalverwaltung im Landratsamt, zwei Wochen später bekam er einen Brief, dass er anfangen könne. 1973 war das. Mann: „Damals hatte man händeringend Leute gesucht. Ich hatte da beide Seiten richtig kennengelernt. Einmal das malochen in der Fabrik und einmal den Job als Beamter. Und die Sicherheit eines Beamten hat da auch schon einen kleinen Ausschlag für den Arbeitswechsel gegeben. Bereut habe ich das aber nicht.“

25 Jahre lang, bis er 1999 in Rente ging, arbeitete er schließlich im Landratsamt. Eines seiner größten Hobbys war sein Schützenverein. Der Schützenkönig hat den Verein mit aufgebaut, war Schießleiter ab 1963, Schriftführer und kümmerte sich um die Chronisten – und Pressearbeit – auch den Nordbayerischen Kurier belieferte er mit Texten. „Ab und zu schreibe ich schon noch ein paar Zeilen und mache noch ein paar Schüsse. Aber das ist eher selten.“

Zeit fürs Handwerk

Jetzt widmet er seine Zeit wieder dem Handwerk. Das lag ihm schon immer, trotz des Arbeitswechsels zum Beamten. Denn als er 1961 seine Ehefrau Anneliese geheiratet hatte, baute er mit seinem Schwager zusammen das komplette Haus, in dem sie immer noch wohnen. „Mir hat das schon immer Spaß gemacht. Die körperliche Arbeit. Mir ist das schon immer leicht gefallen.“

Zu dem, womit er als Dreher angefangen hatte, ist er wieder zurück gekommen. In einer kleinen Scheune im Garten steht ein Drehbank und anderes Werkzeug – Bohrer, Feilen, Sägen. Dort fertigt er aus Holz Schüsseln, Kugeln, Dekomaterialien an.

Dusche für den Garten

Und gut gehen lässt er es sich in seinem Garten, um den er sich mit seiner Frau kümmert, auch. Er hat einen alten Wasserboiler aufgestellt und eine Gartendusche daraus gebastelt bei der die Sonne das Wasser heizt. „Naja. Wenn das Wetter passt, dann ziehe ich meine Badehose an und stelle mich drunter. Das ist unglaublich erfrischend“, erzählt Mann, der drei Kinder und vier Enkel hat, begeistert.