Voller Elan zum Warnstreik

Von
Gut zwei Dutzend Beschäftigte der Stadt Pegnitz beteiligten sich gestern an einem ganztägigen Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. Mit dem Bus fuhren sie zu einer zentralen Kundgebung nach Marktredwitz. Foto: Stefan Brand Foto: red

Die Situation ist verfahren, die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst stocken. Jetzt macht die Gewerkschaft Verdi mobil, ruft zu ganztägigen Warnstreiks auf. So auch am Dienstag (20. März) zu einer zentralen Kundgebung in Marktredwitz. Mit im Streikboot saßen dabei auch Beschäftigte der Stadt Pegnitz – gut zwei Dutzend machten sich auf den Weg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Allen voran die Männer vom Bauhof: „Dort sind so gut wie alle gewerkschaftlich organisiert“, so die Personalratsvorsitzende Tatjana Pfeffer. Mitarbeiter der Kompostieranlage, der Kläranlage und der Verwaltung beteiligten sich am Warnstreik. Im Rathaus sei die Mitgliedschaft bei Verdi naturgemäß geringer ausgeprägt, sagt Pfeffer – „da sind einige ja auch verbeamtet und haben daher kein Streikrecht“.

Motiviert trotz knackiger Minusgrade

Trotz knackiger Minusgrade gestern früh kurz vor 7 Uhr war die Stimmung durchaus gut, als die Pegnitzer per Bus vom Bauhof in Richtung Marktredwitz aufbrachen. Ausgestattet mit einem großen Sortiment an Fahnen, Bannern, Plakaten und Verdi-Westen in Signalfarben. Darauf ist immer wieder ein Satz zu lesen: „Wir sind es wert.“ So sei auch die Einstellung der Mitarbeiter, sagt Pfeffers Stellvertreter Gerhard Sporer: „Die Leute sind motiviert, stehen voll hinter den Forderungen der Gewerkschaft.“

Was Verdi will

Die liegen auf dem Tisch: Sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro im Monat. Zudem sollten die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro angehoben werden. Und: Verdi will die Regel, dass Azubis übernommen werden, wiederbeleben.

Weitere Streiks möglich

Was die Gewerkschaftler nicht nur in Pegnitz ärgert: Die Arbeitgeberseite hat in den bisherigen zwei Verhandlungsrunden kein eigenes Angebot präsentiert. Wenn sich diese Haltung nicht ändert, seien weitere Streikmaßnahmen durchaus wahrscheinlich, sagt Gerhard Sporer.

"Das ist ihr gutes Recht"

Für die Bürger hatte der Warnstreik kaum Auswirkungen. „Es ist ja nur ein Tag und die Verwaltung zudem kaum betroffen“, so zweiter Bürgermeister Wolfgang Nierhoff auf Anfrage. Ein Problem hätte es beim Winterdienst geben können. Doch mangels Schnee kam diese Gefahr gar nicht erst auf. Mit dem Streik an sich kann Nierhoff gut leben: „Die Beschäftigten üben schließlich nur ihr gutes Recht aus, da ist kein Platz für Vorwürfe.“

Autor

Bilder