Darf jeder auf das Gelände?
Grundsätzlich handelt es sich um eine geschlossene Veranstaltung. Gäste seien aber jederzeit willkommen, vor allem zu den Gottesdiensten, die jeden Abend um 19 Uhr im Zelt stattfinden. „Wenn viele Bayreuther kämen, um sich das anzusehen, wäre das großartig“, sagt Pastor White. Er bittet aber auch darum, die Privatsphäre der Teilnehmer zu respektieren. Für die meisten sei die Zeit auf dem Volksfestplatz so etwas wie ein Jahresurlaub.
Was unterscheidet einen solchen Gottesdienst von einem, wie wir ihn kennen?
Am ersten Abend kamen 400 Menschen zum Gottesdienst. Eine Zahl, von der die großen Konfessionen nur träumen können. Pastor White schwärmt vor allem von der Musik. Von den Liedern, die auch ihm fremd seien. Ein solcher Gottesdienst sei wie eine Weltreise, man könne regelrecht hören, durch welche Länder die Menschen gereist seien. Die Predigten hält nicht der Pastor, sondern einer der „Ältesten“, also ein Sinti, mit einer gewissen religiösen Reife. „Wenn ich zu den Leuten rede, die den Weg noch nicht kennen, dann ist da eine Wand“, sagt White. Und: Die Gottesdienste im Zelt dauern ziemlich genau eine Stunde. Man brauche schließlich eine feste Form und Zeit, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Botschaft von Jesus. Gerade dann, wenn einem die noch neu sei.
Gibt es Sicherheitsvorkehrungen?
Einen Sicherheitsdienst gibt es nicht, das Tor zum Volksfestplatz steht offen. Einzig die Polizei patrouilliert hin und wieder. White sagt, allenvoran mit Neonazis habe man bei Jahrestreffen in anderen Städten bereits Bekanntschaft gemacht. Das sei auch der Grund dafür, dass man in der Stadt nicht für die Veranstaltung geworben habe. „Wir wollen nicht provozieren“, sagt White, aber man mache aus dem Treffen auch kein Geheimnis. Auf dem Gelände gibt es ein Seelsorgezelt. Das vorherrschende Thema dort sei die Angst vor Terrorismus, allenvoran vor rechtsextremen. „Die Leute haben Angst“, sagt White, aber die Ältesten der Gemeinden würden das Risiko, dass etwas passieren kann, in Kauf nehmen. Aus Sicherheitsgrünen hätte man das Zelt beispielsweise weiter vom Eingang des Volksfestplatzes entfernt aufstellen können. Aber man habe den Anwohnern in der Hübschstraße nicht mehr als nötig auf die Pelle rücken wollen. Musikalisch könne es, vor allem in der Jugendstunde um 21 Uhr, nämlich durchaus einmal etwas lauter werden.