Vodafone: Störung behoben

 Foto: red

Kein Telefon, kein Internet, kein Streaming: Bis zu 1,8 Millionen Kunden in ganz Deutschland waren am Donnerstagabend von einer Störung im Netz von Kabel Deutschland betroffen, am frühen Morgen waren es noch 250.000 Kunden.  Mittlerweile soll das Netz überall wieder stabil laufen. 

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das ursprüngliche Problem habe im Rechnerverbund in Frankfurt am Main und Berlin gelegen, sagte Vodafone-Sprecher Dirk Ellenbeck dem Kurier. Dann habe es sich "kaskadenförmig" auf verschiedene untergeordnete Stationen ausgewirkt. Hunderte Techniker seien unterwegs, um die Störungen zu beheben: So, wie ein Modem im Privathaushalt nach einem Problem aus- und wieder eingeschaltet würde, müsste das auch in diesen Stationen geschehen. Und das sei nicht immer ausreichend: "Wo das nicht hilft, muss Hardware ausgetauscht werden", sagt Ellenbeck.

Wie es weiter hieß, hätten die Techniker in den Rechenzentren die Hardware neu gestartet und Komponenten ausgetauscht. Dadurch habe die Zahl der betroffenen Haushalte noch am späten Donnerstagabend auf 250.000 Kunden reduziert werden können. Seit 15.00 Uhr seien alle Kunden wieder vollständig am Vodafone-Kabelnetz angeschlossen. Das Unternehmen bedauerte die Störung und entschuldigte sich zugleich bei den betroffenen Kunden.

Für Kunden, die durch eine verstärkte Nutzung von Mobiltelefonen erhöhte Kosten hatten, deutete eine Sprecherin kulante Regelungen an. Erst vor zwei Wochen war es bei der Deutschen Telekom zu einem massiven Ausfall des Mobilfunknetzes gekommen. Grund war eine Datenbankfehler, der dazu geführt hatte, dass die SIM-Karten der Handys nicht mehr korrekt in das Netz eingebucht werden konnten.

Seit dem frühen Donnerstagabend gab es deutschlandweit massive Probleme. Lediglich Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen waren nicht betroffen, weil Kabel Deutschland dort nicht als Anbieter für Internet und Telefon tätig ist. Nicht betroffen sei der Mobilfunk gewesen, ebenso wie das klassische Fernsehprogramm, sagte Ellenbeck. 

Nicht alle Kunden bekamen von der Störung etwas mit: Die Probleme im Rechnerverbund wirkten sich nur auf kleinere Leitungen (IPV4) aus. Wer einen IPV6-Anschluss hat, habe die ganze Zeit Telefon- und Internetanschluss gehabt.

Eine 100-prozentige Sicherheit könne kein Netzbetreiber garantieren. "Das ist natürlich blöd und bestimmt nicht das, was wir wollen", sagte Ellenbeck über die großflächige Störung. Ausfallzahlungen, etwa für Geschäftsleute, die Internet und Telefon für ihre berufliche Tätigkeit brauchen, gebe es nicht. "Aber wir haben ein offenes Ohr, wenn jemand deswegen tatsächlich große Probleme hat", sagte Ellenbeck. Allerdings würden solche Fälle genau geprüft.

Am Nachmittag teilte Ellenbeck mit, dass die Störung überall wieder behoben sein sollte. "Wenn es jetzt noch hakt, sollte es mit einem Neustart des Modems behoben sein."

apa/red

 

Autor

Bilder