Den Mitbewohner beim Zocken kennengelernt
Anton und Massi haben sich über das Computerspiel „Call of Duty“ kennengelernt. In diesem Ballerspiel wurden sie zufällig in das gleiche Team gelost. Sie haben sich auf Anhieb verstanden und nach einigen Spielen beschlossen, sich zu treffen. Sie wurden Freunde und leben jetzt zusammen in einer Wohngemeinschaft in München. Heute spielen die beiden so erfolgreich, dass sie vom Hersteller auf Veranstaltungen eingeladen werden, um dort vor Publikum zu zocken. Auch in einigen ihrer Videos filmen sie ihren Bildschirm und ihre eigenen Gefühlsausbrüche auf die unterschiedlichen Situationen im Spiel. Dieses Konzept gefällt seinen Zuschauern. Antons Kanal wächst. „Hey yo Leute, was geht ab?!“, sagt Anton und strahlt in seine Kamera, die über seinem Computerbildschirm befestigt ist. Dann stöhnt er genervt auf und unterbricht die Aufnahme. Es ist schon zu dunkel. Aus einer Ecke seines Gästezimmers zieht er große weiße Leuchten. Nochmal alles kontrollieren. Mikrofon? Läuft. Computerspiel? Läuft. Kamera? Viel besser! Anton plumpst auf seinen Stuhl, drückt auf Aufnahme und wiederholt: „Hey yo Leute, was geht ab? Heute zock ich mal wieder mit euch und - fuck, das war knapp!“ Seine Spielfigur ist fast von einer Kugel getroffen wurde. Nach einer Stunde beendet er das Spiel mit einem „Haut rein Leute!“ und fährt seinen PC runter. Die immer wieder aufkommende Diskussion um Ballerspiele und Amokläufe kann er nicht nachvollziehen. Für ihn ist das nur ein Spiel.
Angefangen mit einer Ausrüstung für 1500 Euro
Anton schnappt sich sein Handy vom Schreibtisch und lässt sich in das Bett im Gästezimmer fallen. Das Logo auf der Handyhülle ziert ein V verschlungen mit einem B. Dasselbe Zeichen wie auf seinem Computer und seinen Autogrammkarten. Das Zeichen für „ViscaBarca“. Das Zeichen für seine Leidenschaft, aber auch für die harte Arbeit, die dahinter steht. Durch Youtube konnte sich Anton seinen Traum erfüllen und hat letztes Jahr drei Monate lang in seiner Lieblingsstadt Barcelona gelebt. Auch dorthin hat er seine Fans mit der Kamera mitgenommen; Videos über die Stadt, die Leute und seine Erlebnisse geteilt. Nahezu sein ganzes Leben ist im Internet verankert, er hat fast immer eine Kamera dabei. Die 1500 Euro, die er anfangs in seine Ausrüstung investiert hat, haben sich gelohnt. Besonders seine Mutter hat ihn dabei unterstützt und wirkt auch jetzt noch gerne bei seinen Videos mit.
60 Sicherheitsleute beim Auftritt in Berlin
Bei Fantreffen versammeln sich seine Anhänger, um Anton live zu sehen. Das bisher größte hat im vergangenen Jahr in einem Einkaufszentrum in Berlin stattgefunden. Über 5000 Jugendliche waren zusammengekommen, um ihm und zwei anderen Youtubern nah zu sein. Was sie sonst nur in ihnen Videos zeigen, findet bei den Fantreffen auf der Bühne vor Zuschauern statt. Diese Nähe und seine natürliche Art begeistern seine Fans. Youtuber sind Stars, mit allem was dazugehört. 60 Sicherheitsleute hielten beim Auftritt in Berlin die tobende Menge zurück. Anton liebt diese Events und genießt sein Leben. Trotz der Einschränkungen seiner Privatsphäre und trotz der Leute, die ihn kritisch sehen, weil er in seinem jungen Alter schon so erfolgreich ist. Und die nächsten Selfies Abends laufen Anton und Richard in der Kaufingerstraße in München auf und ab und suchen ein passendes Restaurant. Richard erkennt eine Gruppe potentieller Abonnenten von Anton und schreit in Richtung der Jugendlichen: „Schaut mal, da ist ViscaBarca!“ Anton verdreht die Augen und stiert Richard böse an. „Digga, ich will einfach mal chillen. Musst du das immer machen?“ Ein paar der Jungs rennen Anton entgegen. Sofort lächelt er wieder, wartet die Reaktionen ab und schießt die nächsten Selfies.
Hier gehts zum Youtube-Kanal von Anton Rinas alias Visca Barca