Zur Festspielzeit werden 500 Wagnerfiguren des Konzept-Künstlers Ottmar Hörl die Stadt bevölkern Violetter Wagner dirigiert Bayreuth

Von Bettina Ehbauer

Die ein oder andere Wagnerskulptur hat Bayreuth schon. Zu den diesjährigen Festspielen wird der Meister aber gleich in fünfhundertfacher Ausführung zu bewundern sein und noch dazu in ungewöhnlichem Gewand: Der Künstler Ottmar Hörl erschuf für seine Installation „Wagner dirigiert Bayreuth“ Skulpturen des Komponisten in ungewöhnlichen Farben.

 
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Für den Konzept-Künstler Hörl ist es nicht die erste Ausstellung in Bayreuth: 2004 war sein „Wagner-Hund“ an zahlreichen Parkbänken der Stadt anzutreffen. Im Jubiläumsjahr rückt nun die Begegnung mit dem Komponisten selbst ins Blickfeld. An vielen Plätzen des Stadtzentrums und im Festspielpark wird das gut einen Meter hohe Abbild Wagners, die Hände zum Dirigieren erhoben, den Bürgern und Festspielbesuchern begegnen. Dadurch möchte Hörl die Kommunikation zwischen Gesellschaft und Kunst vertiefen.

Wagner verändert Bayreuth

„Wagners Musik kann man zwar nicht überall hören, man soll seine Person aber überall sehen können. Das Bild des fünfhundertfachen Wagners – das ist die Impression, die die Menschen aus und in Bayreuth mitnehmen sollen“, erklärt Hörl seine Intention. „Wagner war einer der Ersten, der die Idee des Gesamtkunstwerks geprägt hat.“ Auch die Stadt Bayreuth sei Teil dieses Gesamtkunstwerks und stark von Wagner beeinflusst.

Diese Botschaft steckt hinter der dirigierenden Geste der Figuren. Die erhobenen Arme, die geöffneten Handflächen – das alles könnte man leicht auch als belehrendes Gebaren des Meisters auffassen. Als Sozialkritik sei der dirigierende Wagner aber nicht zu verstehen. „Wagner dirigiert Bayreuth nicht im negativen Sinne, sondern verändert es durch seine Musik, seinen Charakter, seine radikale Vorgehensweise. Er ist der Impuls, der die Stadt verändert“, meint der Künstler. Die Frage, wie Kunst und Kultur unsere Gesellschaft beeinflussen, gar verbessern können, sei auch im 21. Jahrhundert höchst relevant.


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Dienstagsausgabe (2. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.

Fotos: Wittek

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