Die Einsatzkräfte verschafften sich am Donnerstag Zutritt zum Hotel und suchen mit Spezialhunden, Geophonen - mit denen Bodenschwingungen erfasst werden können - und Kameras nach den Vermissten. Der Feuerwehr zufolge hatten sich viele Menschen in der Bar aufgehalten, als die Lawine am Mittwoch über das Hotel hineingebrochen war.
Aus dem Gebäude soll es dann am Abend einen Hilferuf per SMS gegeben haben, wie Medien berichteten. «Hilfe, Hilfe, wir sterben vor Kälte», zitierten Ansa und die Zeitung «La Repubblica» die Textnachricht.
«Wir rufen, aber niemand antwortet», berichteten Helfer. Die dramatische Szenerie, die sich den Helfern zeige, sei ein «tragisches Gemisch aus Erdbeben und Lawine». Die Lawine sei «immens». Einige der Rettungskräfte steckten im Schnee fest. Auch Krankenwagen kamen zeitweise wenige Kilometer von dem Hotel entfernt nicht weiter.
Weil sie sich im Freien aufhielten, überlebten mindestens zwei Menschen aus dem Hotel überlebt. Ein 38-Jähriger sei unversehrt, weil er zum Auto gegangen sei, um etwas zu holen, berichtete Ansa unter Berufung auf Ärzte. Der Mann habe die Einsatzkräfte alarmiert. Er selbst sei auch verschüttet worden, habe sich aber aus eigenen Kräften befreien können. Er bange um Frau und zwei Kinder.
Ein Bekannter des Überlebenden erzählte Medien zufolge: «Giampiero und alle anderen Hotelgäste hatten bezahlt und die Eingangshalle erreicht, um mit einem Schneeräumgerät abzufahren.» Dieses hätte um 15 Uhr kommen sollen, verspätete sich den Angaben zufolge aber. Die Staatsanwaltschaft in Pescara leitete Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung ein. Gegen wen, war unbekannt.
In der Nacht zu Donnerstag kam es zu weiteren Erdstößen in der Region. Einige Orte waren wegen des Schnees von der Außenwelt abgeschnitten, Tausende Haushalte ohne Strom.
dpa