Mehr als 2000 Besucher kommen zur Messe in die Bindlacher Bärenhalle Viel los bei Bauen und Wohnen

Von Katharina Wojczenko

Mehr als 2000 Besucher bei der Messe „Bauen und Wohnen“ an zwei Tagen – und das bei neuem Termin: „Die Aussteller und wir sind sehr zufrieden“, sagt Organisatorin Sabine Schille vom Veranstaltungsmarketing des Nordbayerischen Kuriers. Mit Besucher-Umfrage.

 
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Schon am traditionell schwächeren Samstag kamen viele Besucher, sagt Schille, die mit ihrem Team seit dem Beginn vor 18 Jahren die Messe organisiert. Vor allem Familien, viele mit Nachwuchs im Kinderwagen, nutzen die Gelegenheit, sich ohne großes Gedränge zu informieren.

Der Erfolg hat aus Schilles Sicht mehrere Gründe: Zum ersten Mal fand „Bauen und Wohnen“ nicht im Februar, sondern im November statt. „So ist der Abstand zur Messe Wohnen Bauen Ambiente im März in der Oberfrankenhalle größer.“ Zudem habe sich die Messe neu und breiter aufgestellt.

Erstmals Dienstleister und mehr Wohnen und Einrichtung

„Die vergangenen Jahre hatten sich die Fertighäuser zu einem Schwerpunkt entwickelt“, sagt Schille. „Heuer hatten wir erstmals auch Dienstleister wie Gutachter, Schimmelfachleute und Service-Anbieter.“ Ziel sei gewesen, Wohnen und Einrichtung mehr Raum zu geben.

Erstmals sei ein Gärtner mit einem Japangarten da gewesen. „Den meisten Ausstellern aus diesem Bereich waren zwei Tage Messe bislang zu kurz“, sagt Schille. „Der Aufbau lohnt sich für sie nicht.“

Mehr als zwei Tage macht keinen Sinn

Apropos Dauer: An der will Schille nicht rütteln. „Ein Großteil der Aussteller sind kleine, regionale Handwerksbetriebe. Für sie ist es schon ein Kraftakt, für zwei Tage Personal abzustellen.“ Es scheint sich aber zu lohnen: Rund ein Drittel der Aussteller ist konstant.

Im Schnitt 1500 Euro für Stand, Strom, Werbung ist ihnen der Messeauftritt wert – und schlage sich in Aufträgen nieder. Bei den Ausstellern seien beide Tage beliebt, sagt Schille. Während sich am Sonntag mehr als 1400 Besucher in den Gängen drängten, sei am Samstag mit etwa 700 Besuchern Zeit für intensive Beratungsgespräche gewesen.

Mehr Aussteller, trotz voller Auftragsbücher

Waren es im vergangenen Jahr knapp 40, waren es dieses Jahr 50 Aussteller – sie kamen bis aus München und Saalburg-Ebersdorf in Thüringen. Und das, obwohl die Baubranche weiter boome und die Auftragsbücher voll seien.

Dauerbrenner bleibt das Thema erneuerbare Energien – und ein neuer Publikumsmagnet das Thema Einbruchsschutz. „Wir hatten bei einem Vortrag im Verlag einen Riesenandrang und haben deshalb den Polizisten auf die Messe eingeladen“, sagt Schille. An seinem Stand war praktisch immer etwas los.

Bärenhalle hat sich bewährt

Für die Gemeinde Bindlach ist die „Bauen und Wohnen“ ein Fixpunkt im Kalender, sagt der stellvertretende Bürgermeister Klaus-Dieter Jaunich. „Ich kenne viele Besucher, aber den Autos nach zu urteilen, kommen die Menschen bis aus Hof zu uns.“

Da seine Gemeinde einige Baugebiete ausgewiesen habe, sei das Interesse bei den Bindlachern groß. Jaunich freut sich besonders, dass die Feuerwehr dabei war. „Ab Januar gilt die Rauchmelderpflicht“, sagt Jaunich. „Es ist wichtig, die Leute zu informieren.“ Geht es nach ihm, soll die Messe nächstes Jahr wieder in Bindlach sein.

Organisatorin Sabine Schille sieht das ähnlich: An das Flair der Bärenhalle mit natürlichem Licht kämen andere Hallen nicht ran. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei gut, auch wenn die Miete erhöht wurde. „Wir schauen schon wegen des Termins für nächstes Jahr.“

Umfrage: Das sagen Besucher

Katharina Fritsch (26), Lehrerin aus Marktredwitz: „Ich bin mit meinem Freund zur Messe gekommen. Wir wollen Informationen und Ideen sammeln. Hier gibt es ein breites Spektrum an Ausstellern. In zwei Jahren wollen wir einen Altbau umbauen, der meiner Familie gehört. Mich interessieren deshalb besonders Schreiner und Heizungsbauer. Vorhin waren wir beim Kaminbauer. So ein offenes Feuer würde eine schöne Wärme abgeben.“

Angela (36), Markus (40), Aliyah (13) und Jannick (10) Nützel aus Mistelgau sind schon nach der ersten kurzen Runde mit Tüten bepackt: „Wir haben eine Doppelhaushälfte gekauft, die wir umbauen müssen. Vor allem das Bad, die Fenster und Böden müssen neu gemacht werden. Die Messe finden wir cool, es ist von allem etwas dabei und trotzdem übersichtlich. Unsere Kinder sind dabei. Sie dürfen auch mitreden. Am liebsten hätten sie die Haustür mit Fingerscanner.“

Karl-Heinz Glaser (63) aus Bischofsgrün: „Ich bin wegen Solaranlagen gekommen. Mein Fertighaus ist 26 Jahre alt, die Fenster sind top. Aber da sich jetzt die Einspeise- und Speichermöglichkeiten verändert haben, ist das Thema Solar für mich interessant geworden. Früher war es ein Riesenmanko, dass mein Haus in Ost-West-Lage liegt. Ich habe mir das hier durchrechnen lassen, der Fachmann will sich das aber noch vor Ort ansehen.“

Matthias Potzel (37), Betriebswirt aus Burggrub, ist mit Frau Iskra und Vater Karl-Heinz da: „Wir haben das Haus meiner Großeltern übernommen und wollen es modernisieren und erweitern. Mein Vater ist handwerklich begabt, kennt sich aus und ist dort aufgewachsen. Wir wollten ihn unbedingt dabei haben. Wir schauen nach Fenstern, Kachelofen, Farben, Einbruchsicherheit, Solar, Energiesparen. Diese Messe ist klein und kompakt, in Bamberg ist man überfordert. Das hat sich gelohnt.“

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