Gibt es eine oder zwei Truppen? Verwirrung bei den Donndorfer Reservisten

Von Thorsten Gütling
Erhard Leopold vor dem Pokalschrank der Reservistenkameradschaft Donndorf-Eckersdorf. Der Vorsitzende will aufhören und spricht von einem zusätzlichen Förderverein, den es aufzulösen gebe. Verein und Kameradschaft sind das Selbe, sagt Michael Krug und will stattdessen neuer Vorsitzender werden. Foto: red

Der Förderverein der Reservistenkameradschaft Donndorf-Eckersdorf steht vor der Auflösung. Das zumindest behauptet der Vorsitzende, Erhard Leopold. Das Kuriose: Michael Krug sagt, dass er von einem solchen Verein gar nichts weiß. Dabei soll er als stellvertretender Vorsitzender der Reservisten auch jahrelang den stellvertretenden Vorsitz des Fördervereins innegehabt haben.

 
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Ein Blick in das Vereinsregister zeigt: Den Verein der Reservistenkameradschaft Donndorf-Eckersdorf gibt es wirklich. Ins Register eingetragen wurde er im Mai 1991, die Satzung stammt vom November 1990. Vorsitzender ist demnach Erhard Leopold, dessen Stellvertreter Michael Krug. Änderungen sind seit 1991 nicht mehr vorgenommen worden. Leopold sagt, der Verein sei etwas ganz anderes als die Reservistenkameradschaft. Die gibt es schließlich schon seit 1976. Krug behauptet, wenn das so ist, dann habe er, als stellvertretender Vorsitzender des Vereins, während seiner zehnjährigen Amtszeit gar nichts gewusst.

Leopold will den Verein auflösen

Ausgangspunkt der ungewöhnlichen Diskussion: Leopolds Ankündigung, den Verein am 23. September auflösen zu wollen. Weil der 69-Jährige seinen Vorsitz bei der Reservistenkameradschaft aufgeben will und das automatisch auch das Ende des Vorsitzes im Verein zufolge habe.

Dass der Vorstand der Kameradschaft auch den Vorstand des Vereins bilde, das sei schließlich schon immer so gewesen. Genauso wie die Mitglieder der Kameradschaft immer auch gleichzeitig Mitglieder des Fördervereins seien – ohne weiteren Mitgliedsbeitrag. Es handle sich somit um „zwei verschiedene paar Schuhe“.

Zwei Truppen, je 60 Mitglieder?

Nach Leopolds Aussage habe der Verein etwa soviele Mitglieder wie die Reservistenkameradschaft. Etwas über 60, heißt es. Und weil sich davon nur noch zwei, nämlich der Vorsitzende und der Kassier, für den Verein interessierten, könne man ihn auch auflösen, sagt Leopold. Die Kameradschaft werde davon nicht betroffen.

Krug hält dagegen. Weil Kameradschaft und Verein das Selbe seien, könne die Kameradschaft dann eben nicht fortbestehen. Weil er denkt, dass Leopold die Kameradschaft auflösen will, hatte er bereits im Frühjahr den stellvertretenden Vorsitz zurückgegeben. Wenn Leopold am 23. September den Verein auflösen will, will er sich zum Vorsitzenden wählen lassen.

Der Kreisorganisationsleiter der Reservisten in Kulmbach, Michael Andrew Ries, sieht das Ganze mit Humor. „So ist das eben, wenn große Jungs nicht miteinander spielen wollen.“ Und weil die Personen im Förderverein und in der Kameradschaft die gleichen seien, könnten manche das eine vom anderen wohl nicht mehr unterscheiden.

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