"In dieser Familie ging es doch immer nur ums Geld."
Die Schwiegertochter erzählt eine ganz andere Version von der Geschichte. Der Vorfall mit dem Kissen sei nie passiert. Vor drei Jahren ist ihr Mann unerwartet gestorben. Seitdem habe sie mit der Schwiegermutter alleine auf dem Grundstück gelebt, auf dem zwei Häuser stehen. Sie habe sich um die alte Dame gekümmert, berichtet sie. Habe ihr in allen Alltagsdingen geholfen.
Wie kann es dann zu so schwerwiegenden Anschuldigungen kommen? Das wollen Richter und Staatsanwalt von ihr wissen. Die Angeklagte vermutet, dass die Familie der Schwiegermutter dahinter steckt, die die alte Dame aufgestachelt habe. "In dieser Familie ging es doch immer nur ums Geld", sagt sie. Ausführlich schildert sie diverse Erbstreitigkeiten, die es gegeben haben soll.
Schwiegermutter und Schwiegertochter leben mittlerweile nicht mehr in unmittelbarer Nachbarschaft. Die 89-Jährige ist einige Monate nach dem von ihr geschilderten Zwischenfall in ein Seniorenheim gezogen. Beide werden sich noch einmal wiedersehen - wenn die Sache vor dem Landgericht ein zweites Mal verhandelt wird.