Verquere Autofahrer-Logik

Von Frank Schmälzle
Unübersehbar: Der Radweg an der Bahnhofstraße ist Teil des Bayreuther Radverkehrskonzepts. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Es ist eine Art Reflex. Immer wenn es im Stadtrat um das Bayreuther Radverkehrskonzept geht, beginnt die Grundsatzdiskussion. Braucht Bayreuth das? Ja, sagt Kurier-Redakteur Frank Schmälzle. Was die Stadt nicht braucht, sind sinnlose Debatten.

 
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Was ist das für eine verquere Logik? Wieder einmal haben einzelne Stadträte, als es in dieser Woche darum ging, 270.000 Euro für das Radverkehrskonzept locker zu machen, die Grundsatzfrage gestellt. Braucht's das? Braucht es bessere und sichere Radwege? Die undisziplinierten Radler halten sich doch sowieso an keine Regel.

Ja, das braucht's, weil das Geld eben nicht zum Fenster rausgechmissen ist. Weil nicht alle Radfahrer undiszipliniert sind. Weil manche Radler undiszipliniert sind, weil eine nicht vorhandene Radverkehrspolitik sie genau dazu erzogen hat. Weil die disziplinierten Radfahrer ein Recht darauf haben, so sicher wie möglich unterwegs sein zu können. Radfahrer sind nicht per se die besseren Menschen. Aber sie schonen die Umwelt und das Klima. Und jeder Autofahrer sollte ihnen dankbar sein. Ein Radler, das ist ein Auto weniger auf Bayreuths Straßen. Drehen wir den Spieß mal um. Wie wäre es, wenn wir die Schlaglöcher auf Bayreuths Straßen  nicht ausbessern würden?  Schließlich halten sich auch nicht alle Autofahrer an die Verkehrsregeln. Der Aufschrei wäre riesig.

Schluss also mit dieser verqueren Logik und den Grundsatzdiskussionen.  Das Radverkehrskonzept sorgt für mehr Sicherheit. Auf die Dauer hoffentlich auch dafür, dass mehr Menschen umsteigen. Und das ist gut so.

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