Verletzung trübt Freude über EHC-Sieg

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Durchsetzungsvermögen: Selbst zwei Gegenspieler können Fedor Kolupaylo (links) nicht stoppen, im Fallen drückt der Bayreuther Stürmer den Puck zum 4:1 über die Torlinie. Foto: Peter Kolb Foto: red

Selten zuvor war ein Heimspiel der Tigers in dieser Saison so einseitig: Der EHC Bayreuth ist mit einem souveränen Heimsieg in die Ausscheidungsplayoffs der Oberliga Süd gestartet. Allerdings überschattet eine Verletzung die Freude über das 5:1 (1:0, 3:1, 1:0) gegen den überforderten Deggendorfer SC.

 
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Playoffs stehen für enge Spiele, harte Zweikämpfe, aufopferungsvollen Kampf und bedingungslosen Einsatz – all das war in der ersten Partie der Best-of-5-Serie allerdings nicht zu sehen.

Was aber nicht an den Tigers lag. Sie zeigten eine ordentliche Vorstellung und ließen nie Zweifel am Heimsieg aufkommen. Allerdings mussten sie auch nicht an ihre Leistungsgrenze gehen, um die harmlosen und müde wirkenden Gäste in Schach zu halten. So konnten die Bayreuther auch Kräfte sparen – einen herben Rückschlag mussten sie aber dennoch verkraften.

Bartosch zur Untersuchung ins Krankenhaus

Bereits in der ersten Minute rutschte Michal Bartosch in die Bande und fuhr mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Bande. Nach mehrminütiger Behandlung kam er in einer Pause wieder aufs Eis zurück, doch sein Bein konnte er nicht belasten. Der Bayreuther Topscorer wurde ins Krankenhaus gebracht. „Ich weiß nicht, was Michal hat“, sagte EHC-Trainer Sergej Waßmiller nach der Partie. „Es ist wohl eine Verletzung an der Hüfte.“ Der Trainer äußerte sich zwar nicht darüber, wie lange Bartosch ausfallen könnte, doch Zuversicht strahlte Waßmiller nicht aus.

Dominante Tigers

Aber mit dem Spiel seiner Mannschaft konnte er voll zufrieden sein. Sie steckte nicht nur den frühen Ausfall ihres Topscorers gut weg, ihr war auch die zweiwöchige Pause überhaupt nicht anzumerken. Die Tigers nahmen sofort Tempo auf, schnürten die Gäste in deren Drittel ein. Teilweise zogen die Hausherren ein Powerplay auf als beide Teams mit fünf Feldspielern auf dem Eis standen.

Die hoch verdiente Führung fiel allerdings erst als die Tigers wirklich in Überzahl waren. Andreas Geigenmüller (8.) – er übernahm ab dem Mitteldrittel die Bartosch-Position in der Paradereihe – traf aus der Halbdistanz. Die Dominanz setzte sich im ersten Drittel weiter fort, doch nahmen die Bayreuther auch etwas das Tempo heraus. Was zwar genug war, um den Gegner vom Tor fern zu halten, aber nicht genug, um die Führung auszubauen.

Deggendorf trat unsicher und ohne Selbstbewusstsein auf. Ein Mann checkte vor, doch dahinter klaffte eine Riesenlücke, so dass die Tigers im Spielaufbau kaum gestört wurden. In der Vorwärtsbewegung fiel dem DSC nichts ein. Am Ende der Partie hatte er nur elfmal die Scheibe in Richtung EHC-Tor gebracht, die Bayreuther kamen auf 53 Abschlüsse.

Kolupaylo und Geigenmüller treffen doppelt

Im Mitteldrittel war Tigers-Torwart Julian Bädermann nahezu beschäftigungslos. Zwar musste er nach einer Unaufmerksamkeit in der Abwehr einmal hinter sich greifen, aber das blieb der einzige DSC-Torschuss der zweiten 20 Minuten, in denen ein Klassenunterschied zu erkennen war. Die Tigers schnappten sich jeden Abpraller, waren immer schneller an der Scheibe und wurden selten mit Nachdruck gestört. Gerade die Doppeltorschützen Geigenmüller und Fedor Kolupaylo bekamen die Gäste nie in den Griff. Einzig der beste Deggendorfer, Torhüter Daniel Filimonow, stemmte sich gegen die Niederlage. Er und die mangelnde Chancenverwertung der Tigers waren der Grund, dass es nach 40 Minuten erst 4:1 stand.

Die Bayreuther beherrschten auch in der Folge nach Belieben die Partie und mussten selten intensive Zweikämpfe führen. Bezeichnenderweise holte sich der EHC erst 40 Sekunden vor der Schlusssirene seine einzige Strafzeit ab. Ein Aufbäumen der Deggendorfer? Fehlanzeige.

Ohne größeren Aufwand verlagerten die Tigers 90 Prozent der Partie ins Verteidigungsdrittel der Gäste und stellten kurz vor Schluss durch Jozef Potac den Endstand her.

Doch Waßmiller hob sofort warnend den Zeigefinger: „Wir haben ein Spiel gewonnen, um weiter zu kommen brauchen wir drei Siege. Dieser Erfolg bedeutet noch gar nichts.“ Wenn die Deggendorfer sich am Sonntag (18.30 Uhr) im Heimspiel und am Dienstag (20 Uhr, in Bayreuth) aber nicht steigern können, ist die Serie nach drei Spielen beendet.

Tore:1:0 (8.) Geigenmüller (5 gegen 3), 2:0 (25.) Kolupaylo, 3:0 (28.) Geigenmüller, 3:1 (31.) Slanina, 4:1 (36.) Kolupaylo (5 gegen 4), 5:1 (60.) Potac (5 gegen 4).

 

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