Für die Liftbetreiber verlief die Saison eher durchschnittlich Verkehrter Winter

Von Andreas Gewinner
Klausenlift, Mehlmeisel, Skifahrer am 03.04.2013. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Der gefühlt längste Winter seit langem neigt sich dem Ende entgegen. Für die Liftbetreiber war es jedoch eine eher durchschnittliche Saison. Wie passt das zusammen?

 
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So viel vorab: 100 oder mehr Tage Liftbetrieb, das klingt rekordverdächtig. Beispiel Mehlmeisel: An den Klausenliften werden es am letzten Fahrtag an diesem Sonntag 114 Fahrtage gewesen sein. In der Saison davor waren es nur 81 Tage. Aber: vor zwei Jahren, im Winter 2010/11, liefen die Klausenlifte sage und schreibe 130 Fahrtage.

In Mehlmeisel hatte man schon Anfang März 750.000 Durchgänge verzeichnet.  Insgesamt 57.000 Gäste besuchten bis dahin die Klausenlifte, ein kleines Plus gegenüber der letzten Saison.

Skifahren war nicht immer möglich

Im Winter 2012/2013 wurden mit den Schneeerzeugern bislang 80.000 Kubikmeter Kompaktschnee produziert. Weihnachten schlecht, Fasching gut, so laut die geldmäßige Bilanz für den Liftbetrieb, wie es Kämmerer Thomas Prechtl zusammenfasst. Zur Erinnerung: Pünktlich zu den Weihnachtsfeiertagen waren warme Temperaturen und jede Menge Regen gekommen. Ausgerechnet in der Zeit, wo das Fichtelgebirge ausgebucht ist, war Skifahren nicht möglich. Ein bisschen wettgemacht hat das der gute Februar, in dem außerdem die Winter- und Faschingsferien zusammenfielen mit sehr gutem Wintersportwetter. Die Urlauber, die zwischen den Jahren zu Hause geblieben waren, kamen zum Teil nun ins Fichtelgebirge.

Insgesamt, so Prechtl, sei es eine durchwachsene bis zufriedenstellende Saison gewesen. Mehlmeisel muss alljährlich Abfinanzierungsbeiträge leisten, um die künstliche Beschneiung abzuzahlen; die wurde vor Jahren in einem PPP-Projekt (Public-Private-Partnership) mit Hilfe privaten Kapitals finanziert, ohne dass die Kommune selbst neue Schulden aufnehmen musste.

Hat es gereicht für den Schuldendienst? Oder muss aus dem Gemeindehaushalt zugeschossen werden? Prechtl: „Die Zahl der Fahrtage sagt nicht so viel aus. Die Einnahmen erwirtschaften die Finanzierung." Und da müsste man dieses Jahr mit schwarzen Zahlen rausgehen, schätzt Prechtl; genauer kann er es noch nicht sagen, denn die Wintersaison ist kalendarisch nicht identisch mit dem Haushaltsjahr der Gemeinde, und es müssten noch Kosten gemeindlicher Mitarbeiter eingerechnet werden.

Ähnlich der Befund an den Seilbahnen zum Ochsenkopf. Hier stehen bis einschließlich morgen 102 Fahrtage an der Nordbahn (Vorsaison: 75 Tage) und an der Südbahn 66 Tage (Vorsaison: 73 Tage) zu Buche. „Vergleicht man die Monate Januar bis März so ergibt sich in 2013 gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 3,5 Prozent", teilt das Landratsamt mit, wo die Geschäftsstelle des Seilbahnzweckverbands sitzt. „Die Einnahmen im Dezember 2012 waren eher unterdurchschnittlich. Der Januar 2013 lag weit unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Im Februar konnte das bisher beste Ergebnis eingefahren werden. Im März 2013 war das bisher zweitbeste Ergebnis erreicht worden", teilt Pressesprecher Michael Benz mit.

Nichts Neues gibt es hingegen bei den Themen angedachte Privatisierung oder künftige Kostenpflichtigkeit für Loipenparkplätze, so Benz. Ausbaufähig scheint noch das Thema Verbundliftkarte. Nur rund 30 Zweitages-Verbundkarten hatte der Zweckverband in der ablaufenden Saison verkauft.

Foto: red

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