Verkaufsoffener Sonntag - gemischte Bilanz

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Gemischte Bilanz beim verkaufsoffenen Sonntag in der Stadt. Während das Rotmain-Center vom Regen eher profitierte, wurde es andernorts vor allem im Laufe des Nachmittags etwas schwieriger.

 
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Isabel Belka war die Zufriedenheit deutlich anzumerken. „Das war von der Frequenz her wie ein Adventssamstag. Wir sind sehr zufrieden“, sagte die Geschäftsführerin des Rotmain-Centers. Und wirklich: Bereits kurz nach 13 Uhr bildeten sich vor dem Parkhaus des Centers lange Schlangen, innen schoben sich viele Menschen durch Gänge und Geschäfte. Viele von ihnen kamen von außerhalb. „Bamberg, Weiden, Forchheim – wir machen ja auch Kennzeichenanalysen, und die sagen uns, dass gerade an solchen besonderen Tagen viele Kunden kommen, die sonst eher nicht den Weg nach Bayreuth finden.“

Große Zufriedenheit im Rotain-Center

Die Mieter seien nach einer Blitz-Umfrage am Nachmittag zufrieden bis sehr zufrieden. Die Umsätze lägen demnach mindestens auf Vorjahresniveau, zum Teil auch deutlich höher. „Dabei spielt uns natürlich auch das Wetter in die Karten, das muss ich zugeben. Bei Regen überlegt man es sich eben, ob man auf dem Markt von Geschäft zu Geschäft geht“, sagte Belka.

Was genau der Grund ist, warum sich Jochen Keller, Geschäftsführer bei Karstadt, deutlich weniger euphorisch äußerte. „Wir sind nicht unzufrieden und liegen etwa auf Vorjahresniveau. Aber je mehr es am Nachmittag geregnet hat, desto schwieriger wurde dann doch die Situation. Die bei schönem Wetter erhoffte Zusatzfrequenz durch den Martinimarkt hat es jedenfalls nicht gegeben“, sagte er.

Ruhe in den Seitenstraßen

Doch auch schon am frühen Mittag, als bei noch nur leichtem Regen Martinimarkt wie übrige Maxstraße ordentlich gefüllt waren, ging es in den Seitenstraßen ruhig zu. Ein Phänomen, das Ulrike Reiß, die zusammen mit ihrem Mann den gleichnamigen Herrenausstatter in der Unteren Fußgängerzone führt, schon kennt. „Ob Regen oder nicht, zu uns hier unten verirrt sich eher selten mal einer einfach so. Auch nicht am verkaufsoffenen Sonntag.“ Der sei für ein inhabergeführtes Geschäft wie das eigene sowieso eine ganz andere Belastung als zum Beispiel für einen Filialisten mit mehreren Angestellten. „Wir sind halt dabei, wenn alle anderen auch dabei sind. Aber wegen uns müsste es das nicht geben“, sagte die Geschäftsfrau.

Hier und da verschiebt sich Umsatz nur

Ein Argument, das Sabine Köppel durchaus verstehen kann. Die Bezirksgeschäftsführerin des Handelsverbands Bayern weiß, dass der Sonntagsumsatz im Center- oder im Warenhausbereich oft ein zusätzlicher ist, während er sich bei kleinen inhabergeführten Geschäften wegen der vielen Stammkunden oft nur verschiebt. Dennoch hält sie die Aktionen für sehr wichtig für den stationären Einzelhandel. „Wir wissen ja, dass die umsatzstärkste Zeit im Internet am Sonntag zwischen 14 und 20 Uhr ist. Wer heute hier in unseren Geschäften einkauft, der tut das nicht im Internet“, sagte Köppel. Es sei doch positiv, wenn die Menschen vor Ort kaufen, „denn hier wird ausgebildet und hier finden die Menschen Arbeit und die hiesigen Händler beleben die Innenstadt. Amazon tut das nicht“.

Großes Einzugsgebiet

„Gegen das Wetter ist man halt machtlos. Dass es auch ausgerechnet pünktlich um 13 Uhr hat anfangen müssen“, sagte Peter Fritsch von der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH, verwies aber auch auf die vielen Kunden von außerhalb. „An den Nummernschildern sieht man, dass wir ein großes Einzugsgebiet haben.“

Marktkaufleute: Gute Geschäfte

Und der Martinimarkt? Klaus Völkel, Vorsitzender der Bayreuther Marktkaufleute, gibt eine angesichts des tristen Himmels überraschende Antwort: „Wir sind wirklich zufrieden. Wir hatten die ganze Woche richtig gutes Wetter und haben ordentliche Geschäfte gemacht. Und selbst heute kommen die Leute wegen des verkaufsoffenen Sonntags auf den Markt, wenn auch nicht in Massen. Wir können uns nicht beschweren.“

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