Verheerende Waldbrände: Fünf Tote

Feuerwehrleute versuchen am 16.10.2017 in Obidos (Portugal) ein Feuer zu löschen. Foto: Armando Franca/AP/dpa Foto: red

Erst vor wenigen Monaten starben Dutzende Menschen bei Waldbränden in Portugal. Jetzt wird die iberische Halbinsel erneut von den Flammen heimgesucht. In Spanien und Portugal gibt es mindestens fünf Tote.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Rund fünf Monate nach den verheerenden Bränden mit 64 Toten in Portugal halten brennende Wälder Tausende von Menschen auf der iberischen Halbinsel erneut in Atem. Sowohl im Zentrum und im Norden Portugals sowie im Norden und Nordwesten Spaniens wüteten in der Nacht zum Montag zahlreiche Feuer. Die Flammen forderten bereits mindestens fünf Menschenleben.

Ministerpräsident twittert Beileid

In der spanischen Gemeinde Nigrán in der Region Pontevedra seien am Sonntagabend in einem abgebrannten Lieferwagen die verkohlten Leichen von zwei Männern gefunden worden, teilten die Behörden mit. Ministerpräsident Mariano Rajoy sprach den Angehörigen der Opfer auf Twitter sein Beileid aus. Im Zentrum Portugals starben insgesamt drei Menschen in den Ortschaften Penacova und Sertã, wie eine Sprecherin des Zivilschutzes am späten Abend mitteilte.

Besonders betroffen war in Spanien die Region um die Hafen- und Industriestadt Vigo. In der größten Stadt Galiciens und in anderen Gemeinden der Region gab es Rauchschwaden, die von den Waldbränden stammten. In den Vororten Vigos mussten Medienberichten zufolge unter anderem die Besucher eines Einkaufszentrums, die Nachtschicht-Arbeiter verschiedener Fabriken sowie Dutzende Bewohner der Universitäts-Residenz in Sicherheit gebracht werden.

Über 100 Feuerherde

In vielen Ortschaften in Portugal und Spanien wurden Menschen von Zivilschutz und Feuerwehr aus ihren Wohnungen geholt und in Notunterkünfte gebracht.

Behördenangaben zufolge gab es in Spanien in der Nacht zum Montag knapp 150, in Portugal mehr als hundert Feuerherde. Allein in Portugal wurden die Flammen auch nach Einbruch der Dunkelheit von rund 5500 Angehörigen der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Streitkräfte bekämpft. Dort mussten zahlreiche Landstraßen und auch drei Autobahnen gesperrt werden. Medien berichteten von «Hunderten bis Tausenden Menschen», die nachts in ihren Fahrzeugen festsaßen.

Regierungschef gibt Brandstiftern die Schuld

Die seit Monaten anhaltende Trockenheit und starke Winde begünstigten in vielen Gebieten der iberischen Halbinsel den Ausbruch und die Ausbreitung der Brände, sagte die Feuerwehr.

Der Regierungschef der spanischen Region Galicien, Alberto Núñez Feijóo, beklagte derweil im Fernsehen, auch Brandstifter seien am Werk. Es gebe Verdächtige, aber noch keine Festnahmen. Die Lage sei «besorgniserregend». Allein in Galicien wurden seit Freitag nach amtlichen Angaben rund 4000 Hektar Wald zerstört.

dpa

Autor