Verbesserte Tigers unterliegen erneut

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Die Entschlossenheit, die Bayreuths Felix Linden (links) hier in seinem Zweikampf gegen den Lausitzer Vincent Hessler ausstrahlte, stand sinnbildlich für das couragierte Spiel der Tigers im zweiten und dritten Drittel. Foto: Thomas Heide Foto: red

Ob es deutliche Worte seitens Trainer Sergej Waßmiller gegeben hatte, oder die Einsicht bei den Spielern der Bayreuth Tigers eigenverantwortlich gereift war? Jedenfalls präsentierte sich der Tabellenvorletzte der DEL2 im Spiel eins nach der so enttäuschenden Vorstellung gegen die Heilbronner Falken (1:4) stark formverbessert. Ein Eintrag auf dem Punktekonto blieb den Bayreuthern bei den Lausitzer Füchsen trotzdem versagt. Bei ihrer 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)- Niederlage fehlte es den Gästen vor allem an Kaltschnäuzigkeit.

 
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Die offensichtliche Abschlussschwäche lag diesmal zweifelsohne auch an der Personalsituation. Denn mit Michal Bartosch, Andreas Geigenmüller, Ivan Kolozvary und Anthony Luciani – die beiden Letztgenannten waren ebenso wie Verteidiger Marvin Neher kurzfristig ausgefallen – fehlten Sergej Waßmiller gleich vier erwiesenermaßen starke Scorer.

Nicht von ungefähr war der kleine Bayreuther Kader zunächst mit Defensivaufgaben beschäftigt. Bei einer Direktabnahme von Thomas Götz, einem Schlagschuss von Andre Mücke und einem Handgelenkschuss von Roope Ranta war Tigers-Torhüter Tomas Vosvrda allerdings auf dem Posten. Erstmals offensiv in Erscheinung traten die Gäste in der 8. Minute, allerdings wurde Eric Chouinards Alleingang von Füchse-Torhüter Maximilian Franzreb gestoppt. Chouinards Chance war nicht mehr als ein Strohfeuer, denn danach rannten die Lausitzer wieder an. Und hatten in der elften Minute erstmals Erfolg. Nachdem Jeff Hayes drei Bayreuther bei seinem starken Solo düpiert hatte, ließ er auch Vosvrda keine Chance – ein sehenswerter Treffer. Und verdient war er obendrein, angesichts von rund 70 Prozent Scheibenbesitz und einer Reihe guter Lausitzer Chancen. Die Tigers hatten sich erst in der Schlussphase etwas Luft verschaffen können und waren durch Valentin Busch (17.), Eugen Alanov (19.) und Sergej Stas (19.) noch einmal gefährlich geworden.

Tigers drücken aufs Tempo

Das passable Ende des ersten Abschnitts schien bei den Tigers die Erkenntnis zu Tage gefördert zu haben, dass bei den defensiv durchaus anfälligen Füchsen etwas zu holen sein dürfte. Die Bayreuther, die zunächst eine Großchance von David Kuchejda (23.) ohne Folgen überstanden hatten, drückten nun aufs Tempo, agierten sorgfältiger im Passspiel und setzten konsequenter nach. Das Spiel war nun ausgeglichen, und auch Franzreb bekam nun mächtig Arbeit. Eric Chouinard (26., 33.) und Valentin Busch (37.) verpassten es bei ihren hochkarätigen Chancen allerdings, den nun in der Luft liegenden Ausgleich zu erzielen.

Den Schwung nahmen die Tigers mit in den Schlussabschnitt, wurden hier aber zunächst einmal kalt erwischt. Als Bayreuths Felix Linden ein Solo von Feodor Boiarchinov kurz vor Vosvrda nicht ganz regelkonform stoppte, verhängten die Unparteiischen einen Penalty – eine extrem harte Entscheidung. Boiarchinov blieb cool und schob Vosvrda den Puck durch die Beine. Die Antwort kam vom Eugen Alanov, der nach starkem Zuspiel des diesmal herausragenden Chouinard mit seiner Direktabnahme an Franzreb scheiterte. Als im Gegenzug Chris Owens per Direktabnahme auf 3:0 erhöht hatte, schien die Messe gelesen.

Kleinerer Kader, größeres Herz

Anders als gegen Heilbronn aber stemmten sich die Bayreuther nun vehement gegen die Niederlage. Der kleinere Kader bewies ein wesentlich größeres Herz als am Freitag. Nachdem Sergej Stas das hochverdiente 1:3 gelungen war, mobilisierten die Bayreuther noch einmal die letzten Reserven. Franzreb flogen die Scheiben jetzt nur so um die Ohren, zudem hatte der Füchse-Rückhalt Glück, dass ein Schlagschuss von Linden am Gestänge landete. So retteten die Füchse den Vorsprung mit mehr Glück als Geschick über die Zeit und drückten den Bayreuthern damit ganz nebenbei die rote Laterne in die Hand. Denn kurze Zeit später gelang Schlusslicht Tölzer Löwen gegen die Kassel Huskies das, was den Bayreuthern versagt blieb: ein Überraschungscoup.

Lausitzer Füchse: Franzreb – Bär, Owens; Geiseler, Mücke; Kania, Santala; Kohl – Boiarchinov, Ranta, Hayes; Neuert, Hessler, Tegkaev; Jahnke, Kuchejda, Götz; Adam, Hoffmann.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Müller, Pavlu; Potac, Mayer; Linden, Gerstung – Alanov, Stas, Chouinard; V. Busch, S. Busch, Gläser; Gams, Ontl, Voronov.

SR: Lenhart, Ratz; Strafminuten: Weißwasser 2, Bayreuth 4; Zuschauer: 2232.

Tore: 1:0 (11.) Hayes (Owens, Ranta), 2:0 (45.) Boiarchinov (Penalty), 3:0 (48.) Owens (Boiarchinov, Hayes), 3:1 (52.) Stas (Chouinard, Müller).

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