Im Fernglas zu sehen
Die vier großen und hellen Jupitermonde wurden schon kurz nach Erfindung des Fernrohrs Anfang des 17. Jahrhunderts von Galileo Galilei, Thomas Harriot und Simon Marius unabhängig voneinander entdeckt. Auf Vorschlag von Johannes Kepler wurden sie Io, Europa, Ganymed und Kallisto getauft, alles Lieblinge des Göttervaters Jupiter. Bereits in einem Fernglas kann man sie sehen.
Mit 5262 Kilometer Durchmesser ist Ganymed der größte Mond im Sonnensystem. Er ist größer als der Planet Merkur.
Im Fernrohr erkennt man auf Jupiter die Wolkenstreifen und -bänder in seiner dichten Atmosphäre. Auch zeigt sich das Planetenscheibchen im Fernrohr nicht kreisrund, sondern oval. Denn der Jupiterglobus ist infolge seiner schnellen Drehung deutlich abgeplattet. Ein Jupitertag dauert nicht einmal zehn Stunden. Dies ist die kürzeste Rotationszeit aller Planeten.
1300 Erdkugeln passen rein
Mit elffachen Erddurchmesser und der 318-fachen Erdmasse ist Jupiter der größte und schwerste Planet unseres Sonnensystems. Rund 1300 Erdkugeln hätten bequem in ihm Platz.
Zurzeit kreist die irdische Raumsonde Juno als künstlicher Satellit auf einer polaren Bahn um den Riesenplaneten. Ihre zur Erde gefunkten Aufnahmen zeigen die bizarren Wolkenwirbeln auf den Polen des Jupiter. Die Raumsonde Juno wurde im August 2011 gestartet. Sie wurde nach der Gemahlin des Jupiters benannt. Nach fünfjährigem Flug schwenkte sie in eine Umlaufbahn ein. Neben faszinierenden Aufnahmen der wolkenverhangenen Oberfläche funkte sie auch Bilder von extrem hellen Polarlichtern zur Erde.
Mars beherrscht die zweite Nachthälfte. Seine Helligkeit verdoppelt sich im Laufe des Monats, da die Erde sich anschickt, den Roten Planeten zu überholen und ihm dabei immer näher kommt. Die geringste Entfernung wird Ende Juli erreicht. Nach Untergang der Venus ist Mars zweithellster Planet am Himmel. Nur noch Jupiter ist heller als er.
Herbst auf Mars
Am 22. beginnt auf der Mars-Nordhalbkugel der Herbst. Da die Marsachse ähnlich wie die Erdachse zu seiner Umlaufebene geneigt ist, kommt es auch auf unserem äußeren Nachbarplaneten zu Jahreszeiten. Sie dauern allerdings jeweils doppelt so lange wie auf der Erde, da Mars zwei Jahre benötigt, um einmal um die Sonne zu gelangen.
Saturn im Sternbild Schütze taucht in der zweiten Nachthälfte im Südosten auf. Der Ringplanet verlagert seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Anfang Mai geht er eine Viertelstunde nach ein Uhr nachts auf, zu Monatsende bereits wenige Minuten nach 23 Uhr. Beeindruckend ist es, Saturn mit seinem imposanten Ringsystem in einem Teleskop bei 200-facher Vergrößerung zu betrachten. In kleineren Fernrohren kann man ab 30-facher Vergrößerung den Saturnring zumindest erkennen. Mit bloßen Augen sieht man Saturn lediglich als Lichtpunkt in einem fahlen Gelb.
Neumond tritt am 15. exakt um 13.48 Uhr ein. Den voll beleuchteten Erdtrabanten sieht man am Abend des 29., wobei die exakte Vollmondposition bereits um 16.20 Uhr an diesem Tag erreicht wird. Am 6. hält sich der Mond mit 404.460 Kilometer in Erdferne auf. Seinen erdnächsten Bahnpunkt passiert er am 17., wobei er bis auf 363.780 Kilometer an unseren Heimatplaneten herankommt.
Schnelle Meteore
Den gesamten Mai über flammen die Sternschnuppen der Aquariden auf. Beobachtbar sind sie am Morgenhimmel vor Dämmerungsbeginn. Der Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Wassermann. Im Schnitt sind etwa zwanzig Meteore pro Stunde zu erwarten. Das Maximum liegt am 6. Mai, wo bis zu 60 Exemplare pro Stunde über den Himmel flitzen. Wegen des niedrig liegenden Ausstrahlungspunkt entgeht uns in Mitteleuropa ein Teil dieser Meteore, die mit 65 Kilometer pro Stunde recht schnell sind.
Hoch am Himmel, fast im Zenit, erblickt man am späten Abend gegen 23 Uhr den Großen Wagen. Am Westhimmel neigt sich der Löwe dem Horizont zu. Knapp über dem Westhorizont erkennt man noch Kastor und Pollux, die beiden hellen Zwillingssterne. Im Süden passiert gerade die Jungfrau mit der bläulichen Spica die Mittagslinie. Hoch im Südosten folgt der Rinderhirt mit dem orangen Stern Arktur, der zu den fünf hellsten Sternen zählt.
Die Sonne nähert sich ihrem Höchststand, den sie allerdings erst im Juni erreicht. Am 21. tritt sie um 3 Uhr morgens in das Tierkreiszeichen Zwillinge. Die Mittagshöhe nimmt um knapp sieben Grad zu. Die Tageslänge wächst in Hamburg um eine Stunde und 35 Minuten, in München um eine Stunde und 15 Minuten.