TSV habe ihm Vorwürfe gemacht
Dass nun aber ausgerechnet von Verantwortlichen des TSV Himmelkron ganz offen Schuldzuweisungen gegen ihn, den Vater, ausgesprochen werden, nagt an ihm. „Ich kreide mir das ja selbst an. Es ist wichtig, Fehler einzugestehen. Das habe er während seiner langen Psychotherapie erkannt. Dass Fehler auch auf der anderen Seite gemacht wurden, das hätte Roland Koska gerne gehört. Stattdessen empfindet er sich immer neuen Vorhaltungen ausgesetzt: Abgeurteilt. „Welches Urteil soll ich denn kriegen? Reicht es nicht, dass ich Vanessa verloren habe?“
Umzug soll Leid lindern
Der 55-Jährige blickt zum Kühlschrank. Mit Magneten ist dort ein Bild angepinnt, das Vanessa kurz vor ihrem Tod gemalt hat. Mit kindlicher Schrift ist zu lesen: „Papa, ich wünsche dir, dass du gesund bist und froh.“ Immer wieder lese er diesen letzten Brief seines Kindes. Er sieht die Botschaft als Auftrag. Einen Auftrag, den er noch nicht abgearbeitet hat. „Ich war immer ein lustiger Kerl.“ Diesen Eindruck habe er auch nach dem Tod von Vanessa erwecken wollen. „Ich weine immer noch, aber ich zeige es nicht. Ich muss doch meine Probleme nicht den anderen aufhängen.“ Dennoch schmerze es ihn zu hören, dass über ihn gesprochen werde, dass er gar nicht wirklich trauere. „Woher wollen denn die Leute wissen, wie es mir geht?“ Gut geht es ihm noch längst nicht. Das sieht man. „Abschließen“, sagt Roland Koska, „kann ich mit dem Thema erst, wenn ich hier nicht mehr wohne.“ Er will sein Haus verkaufen, Himmelkron verlassen und an einem anderen Ort neu anfangen. „Hier ist doch alles voller Erinnerungen.“