In dem Antrag bezieht sich Schindler auf die Wochenendausgabe des „Nordbayerischen Kuriers“. Darin war über die Ermittlungen gegen LKA-Beamten im Zusammenhang mit dem Fall des ehemaligen „Bandido“-V-Manns Mario F. berichtet worden. Der Ex-V-Mann und sein Anwalt werfen dem LKA vor, mit Falschaussagen Einfluss auf einen Strafprozess in Würzburg genommen zu haben, in dem Mario F. zu einer hohen Haftstrafe verurteilt worden war. Mario F. behauptet, er habe die ihm angelasteten Straftaten mit Wissen und im Auftrag des LKA begangen – der Hintergrund soll die Infiltration der kriminellen Rockergruppe „Bandidos“ in Regensburg gewesen sein. Sein Verteidiger Alexander Schmidtgall meint, aufgrund der LKA-Machenschaften habe sein Mandant kein rechtsstaatliches Verfahren bekommen, ja, sei zu unrecht verurteilt worden: Aus den Ermittlungen der Nürnberger Kripo gegen die LKA-Kollegen wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt gehe hervor, dass die Behauptungen des V-Mannes stimmen könnten. Die V-Mann-Akten, die Mario F.’s Behauptungen womöglich hätten stützen können, waren allerdings im Prozess gegen den V-Mann nicht vorgelegt worden, weil das Innenministerium sie mit einer Sperrerklärung geheim hielt. Mario F. und sein Verteidiger werfen dem LKA vor, den Prozess gegen durch Falschaussagen zuungunsten des Ex-V-Mannes manipuliert zu haben.