Vertrauen und Stolz: Wie Führungskräfte ihr Team motivieren können Uwe Göthert: So wird Engagement gefördert

Von Uwe Göthert
Uwe Göthert ist seit 2004 Geschäftsführer von Dale Carnegie Deutschland mit Sitz in München, dem deutschen Lizenzträger des 1912 in New York gegründeten weltweit tätigen Anbieters von Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt Management- und Personalentwicklung. Foto: Fröhlich PR GmbH Foto: red

„Behandle Mitarbeiter wie wertvolle Personen mit Fertigkeiten, nicht wie Personen mit wertvollen Fertigkeiten“, sagte Dale Carnegie. Für Uwe Göthert, Geschäftsführer von Dale Carnegie Deutschland, fasst dieser Rat noch heute all das zusammen, was Führungskräfte wissen müssen, wenn sie das Engagement in ihrem Team steigern wollen.

 
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Belegt wird dies durch die Engagement-Studie, die im Auftrag von Dale Carnegie Training von MSW Research und der Technischen Hochschule Deggendorf durchgeführt wurde. Für diese Untersuchung waren knapp 1300 Arbeitnehmer befragt worden. Konkret sind es drei Dinge, die laut Studie Menschen zu engagierten Mitarbeitern machen: zum einen die Zufriedenheit mit dem unmittelbar Vorgesetzten, zweitens das Vertrauen in das Top-Management und schließlich der Stolz auf den Beitrag des Unternehmens zur gesellschaftlichen Entwicklung.

Identifikation mit dem Arbeitgeber

Ist all dies gegeben, folgen daraus eine hohe Identifikation mit dem Arbeitgeber und positive Emotionen wie Sicherheit und Enthusiasmus. Das wiederum führt zur Bindung, also geringer Fluktuation, sowie hohem Einsatz und hoher Produktivität, Qualitätsbewusstsein, Übernahme von Verantwortung und großer Innovationskraft. In einer Zahl ausgedrückt: Unternehmen mit einem hohem Mitarbeiter-Engagement haben einen um durchschnittlich 19 Prozent höheren Shareholder-Value – verglichen mit Betrieben mit wenig engagierter Belegschaft.

Mit Herz und Hirn

Im Arbeitsalltag zeigt sich das Engagement in der emotionalen und intellektuellen Verpflichtung zur Höchstleistung. Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen Herz und Hirn gleichermaßen für den Erfolg des Ganzen ein. Sie wissen und verstehen, was zu tun ist – und sie glauben an den Sinn ihrer Handlungen. All das erzeugt eine intrinsische, von innen kommende Motivation, die viel wirksamer ist als eine extrinsische, wie sie etwa mehr Geld bewirkt. Entsprechend würden von den Engagierten nur 26 Prozent für ein um fünf Prozent höheres Gehalt die Stelle wechseln, von den Nicht-Engagierten aber 60 Prozent.

Innere Kündigung

Mit Hilfe der Studie wurde ein Anteil von 24 Prozent der Befragten als engagiert eingestuft, 41 Prozent als teilweise engagiert und 35 Prozent als nicht engagiert oder sogar aktiv nicht engagiert. In der Altersgruppe bis 19 Jahre sind noch 33 Prozent engagiert, bei den über 50-Jährigen nur noch 19 Prozent. Betrachtet man die Unternehmensgröße, haben solche mit 25.000 bis 100.000 Mitarbeitern mit 32 Prozent den höchsten Prozentsatz an Engagierten. Und auch mit Blick auf die Dauer der Betriebszugehörigkeit ergeben sich Unterschiede: Am höchsten in der „Engagement-Index“ zwischen sechs Monaten und einem Jahr, am geringsten zwischen drei und fünf Jahren.

Weg zum „caring Manager“

Zu welcher Gruppe ihre Mitarbeiter gehören, darauf haben Führungskräfte einen großen Einfluss. Mit Wertschätzung, echtem Interesse und Inspiration steigern sie das Engagement genauso wie mit Transparenz und Vertrauen. Sie können die Einstellung ihrer Team-Mitglieder verändern, etwa Zuversicht fördern und Begeisterung entfachen. Und sie sollten ihnen die Freiheit geben, innerhalb bestimmter Leitplanken eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Die Programme von Dale Carnegie Training sind eben darauf abgestimmt und haben den „caring Manager“ zum Ziel.

Wir setzen dabei beim Selbstbild der Führungskräfte an. Nur wenn diese wirklich eine Veränderung wollten, sind Werkzeuge zur verbesserten Kommunikation, zu mehr Kooperation und Motivation sinnvoll. Gefragt ist Leadership, nicht nur Management in Form von Planung, Entscheidung und Kontrolle. Die gute Botschaft: Genauso wie die Manager-Qualitäten sind auch die eines guten Leaders trainierbar!

Zur Person

Seit 2004 ist Uwe Göthert Geschäftsführer von Dale Carnegie Deutschland mit Sitz in München, dem deutschen Lizenzträger des 1912 in New York gegründeten weltweit tätigen Anbieters von Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt Management- und Personalentwicklung. Zusammen mit seinem Team entwickelt er maßgeschneiderte Trainingslösungen. Dabei profitieren insbesondere international aufgestellte Unternehmen von der globalen Präsenz Dale Carnegies. Unter anderem erhielt Göthert den Rooky Award für den am schnellsten wachsenden Partner in der Dale Carnegie Organisation. Er steuerte diverse internationale Trainingsprojekte und bringt aus seiner erfolgreichen Tätigkeit als Unternehmer langjährige praktische Erfahrung in der strategischen Unternehmensentwicklung ein. Dale Carnegie war ein US-amerikanischer Kommunikations- und Motivationstrainer im Bereich des Positiven Denkens.