Uni-Kongress: Von Deichmann bis Amazon

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Im Vorjahr war Gregor Gysi zu Gast. Der Ökonomiekongress wird seit 2009 von Bayreuther Studenten organisiert und veranstaltet. Foto: red Foto: red

Kaum ist einer vorbei, beginnt die Organisation des nächsten: Für den zehnten Ökonomiekongress am 17. und 18. Mai an der Universität Bayreuth befindet sich das Team um Carmen Schreyer und Svenja Hölter auf der Zielgeraden.

 
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Um den Bayreuther Ökonomiekongress auf die Beine zu stellen, haben Kongressleitung und Studierende Jahr für Jahr alle Hände voll zu tun. Die Zeit läuft. In wenigen Tagen soll das gedruckte Programmheft fertig sein. Bei den 26 studentischen Teamleitern steigt die Anspannung. Sie tragen die Verantwortung für rund 100 Helfer, die an beiden Kongresstagen im Einsatz sind. „Einige von ihnen sind Wiederholungstäter“, sagt Carmen Schreyer. „Bei uns lernen sie selbstständiges Arbeiten und Projektmanagement, was neben dem Studium durchaus eine Herausforderung ist.“

Verantwortung übernehmen

In einem kleinen Büro mit Besprechungszimmer im Gebäude B 9 auf dem Campus befindet sich die Zentrale. Ein bisschen versteckt zwischen Mensa und Zentraler Technik gelegen. Die rotblonde Studentin Svenja Hölter kümmert sich um die Pressekontakte. „Ich kann viele Erfahrungen sammeln, weil ich an einem realen Projekt arbeite“, sagt die Mitorganisatorin des zehnten Ökonomiekongresses.

Über 30 Referenten aus der Wirtschaft

Erwartet werden rund 1300 Teilnehmer und über 30 Referenten aus dem Wirtschaftsleben. Darunter sind Persönlichkeiten wie Heinrich Otto Deichmann, Geschäftsführender Direktor des gleichnamigen Unternehmens, Udo di Fabio, ehemaliger Bundesverfassungsrichter und Forschungskollegdirektor an der Universität Bonn sowie Axel Gloger, Autor des viel diskutierten Buchs „Betriebswirtschaftsleere“. Darin hinterfragt der Volkswirt und Wirtschaftsjournalist den Sinn eines BWL-Studiums. Nur auswendig lernen, bringt nichts, findet Gloger. Ein Unternehmer könne erfolgreich sein „ohne, mit oder trotz BWL“.

"Von den Besten lernen"

Das Motto des Ökonomiekongresses lautet „Von den Besten lernen – Strategien für die Generation von morgen“. Auf der Wirtschaftskonferenz sollen Studenten mit Fach- und Führungskräften aus der Unternehmenswelt zusammenkommen. „Wir wollen das Heute mit dem Morgen zusammenbringen“, sagt Carmen Schreyer. Einstige Studenten würden zum Erfahrungsaustausch zurückkommen und über ihren Werdegang berichten. Und es gehe darum, Kontakte für die Zeit nach dem Studium zu knüpfen. Jeder Sprecher hat dreißig Minuten Zeit und stellt sich danach den Fragen des Publikums. Außerdem werden zwei Podiumsdiskussionen veranstaltet über die Zukunft der Wirtschaftswissenschaften und zeitgemäße Wachstumsstrategien.

Politiker bleiben fern

Im Gegensatz zu den Vorjahren sind diesmal keine Politiker als Redner vorgesehen. In früheren Jahren traten zum Beispiel so unterschiedliche Charaktere wie Edmund Stoiber und Gregor Gysi in Bayreuth auf. „Leider ist zugleich Sitzungswoche“, begründet Carmen Schreyer das Fehlen der Spitzenpolitiker in diesem Jahr. Trotzdem werden viele interessante Vortragende erwartet: Von Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, über Achim Kampker, von der Street Scooter GmbH, bis zu Ralf Kleber von Amazon.

Nur wenige Frauen, genau drei, werden beim Ökonomiekongress sprechen, darunter Daniela Gerd tom Markotten, Geschäftsführerin der Moovel Group.

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