Ungarin Voros dominiert am Ochsenkopf

Der weiteste Flug in Bischofsgrün gelang der Ungarin Virag Voros mit 68,0 Metern. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Im Spezialspringen der Juniorinnen des FIS-Alpencups in Bischofsgrün führte kein Weg vorbei an der in der Gesamtwertung Führenden: Die favorisierte Ungarin Virag Voros sicherte sich souverän den Gesamtsieg, obwohl sie am ersten Wettkampftag nur auf Rang fünf gelandet war. Am zweiten Tag hingegen dominierte die junge Ungarin beide Durchgänge mit den jeweils größten Weiten.

 
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Trotz regnerischen Wetters waren die Bedingungen für den ersten Sprunglauf am Freitagnachmittag auf der großen Ochsenkopfschanze recht passabel. Die rund 150 Zuschauer bekamen ansprechende Leistungen und eine im ersten Durchgang bestens aufgelegte Lisa Eder zu sehen. Die Österreicherin sprang kraftvoll vom Schanzentisch ab und flog dadurch bis auf 67,5 Meter.

Beim zweiten Versuch agierte sie etwas zögerlicher, was sie gleich rund vier Meter an Sprungweite kostete. Dennoch reichte es für sie zum Tagessieg. Die Zweite, Selina Freitag aus Aue, machte es im zweiten Sprung besser und kam gut in der Luft liegend ebenfalls auf 67,5 Meter, nachdem sie im ersten Versuch mit dem Körperschwerpunkt zu weit hinten gelegen hatte.

Starke Arantxa Lancho

Eine Überraschung bot Arantxa Lancho von Nickelhütte Aue, die bis kurz vor der Landung kontinuierlich in der Sprunglage blieb. Sie verdrängte damit die Slovenin Kaja Urbanija Coz knapp auf Rang vier, bevor die bisher in der Gesamtwertung führende Ungarin Virag Voraos mit zweimal 64 Metern nur auf Platz fünf kam.

Die Lehren aus ihrer zu flachen Flugfahrt am ersten Wettkampftag zog sie dann am zweiten, dem über 300 Zuschauer beiwohnten. Beim ersten Sprung hatte die wuchtige Athletin den Schanzentisch perfekt getroffen. Voros explodierte regelrecht und belohnte ihren Mut mit einem dynamischen Flug auf 66 Meter.

68 Meter sind Bestweite

Beim zweiten Start erwischte sie den Absprung ebenfalls perfekt, kam sofort in die Flugphase und segelte auf 68 Meter hinunter – Bestweite der beiden Tage. Trotz des in die Hockegehens bei der Landung stand sie den Sprung durch, gewann mit viereinhalb Punkten Vorsprung den Wettbewerb und auch die Gesamtwertung aus den sechs Veranstaltungen dieser Woche.

Im abschließenden Wettkampf kam ihr die sich kontinuierlich nach vorne kämpfende 16-jährige Arantxa Lancho aus Aue am nächsten. Sie hatte sicherlich das Glück, etwas Windunterstützung zu haben, aber diese auszunutzen, zeugte von Mut und Cleverness.

Sturz in die Matten

Die bis zum letzten Wettkampftag Zweitbeste, Selina Freitag, sprang im ersten Versuch etwas zurückhaltend ab, merkte dies, versuchte noch zu korrigieren, überzog dabei aber den Flug und stürzte fast kopfüber in die Matten. Auch im zweiten Durchgang war sie zu zögerlich, so dass sie in der Tageswertung nur auf dem zwölften Platz landete und in der Endabrechnung hinter Lisa Eder auf Rang drei zurückfiel.

Die im Spezialspringen zweitplatzierte Österreicherin trat in der Nordischen Kombination auf der Skirollerbahn in Neubau ebenfalls an. Lisa Eder ließ sich ihren Startvorsprung aus dem Sprunglauf von über einer Minute nicht mehr nehmen und gewann dadurch auch diesen Wettkampf. Die 15-Jährige Saalfeldenerin verwies ihre Mannschaftskollegin Timna Moser aus Absam auf Rang zwei, die ihrerseits einen geringen Startvorsprung aus dem Springen erfolgreich verteidigte.

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