Umzug des Kunstmuseums?

Von Michael Weiser
Viel zu tun: Der Kunsthistoriker Phillipp Schramm, einer der Mitarbeiter des Museums. Foto: Ronald Wittek/Archiv Foto: red

Exodus aus dem Alten Rathaus? Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte gestern für die Annahme dreier Schenkungen an das Kunstmuseum Bayreuth. Gleichzeitig aber gaben die Stadträte auch zu bedenken, dass dem Sammeldrang langsam aber sicher Grenzen gesetzt seien. Der bisherige Standort des Museums scheint nicht mehr in Stein gemeisselt.

 
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Ein deutliches „Ja“ mit Äußerungen des Respekts gegenüber dem Kunstmuseum und seiner Leiterin Marina von Assel, mit einem leisen „...aber“ an die Adresse der Verwaltung: So entschied der Haupt- und Finanzausschuss gestern in der Frage, ob die Stadt Bayreuth drei Schenkungen von Kunstwerken annehmen solle. Unumstritten war dabei die Annahme einer Schenkung des Vereins der Freunde des Kunstmuseums Bayreuth: fünf Zeichnungen von Hannsjörg Voth und sechs Fotografien von Ingrid Amslinger im Wert von 10 000 Euro. Die Arbeiten stammen aus der jüngst im Kunstmuseum gezeigten Ausstellung „Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger – Jenseits der Zeit“ und waren vom Verein angekauft worden.

Vorbehalte aber gab es gegen die Annahme von Werken Paul Eliasbergs. Sabine Steininger und Tim Pargent von den Grünen und Unabhängigen votierten dagegen – weil die Grünen eben nicht ganz vom Wert dieser Schenkung überzeugt sind, die wiederum Platz benötigen und Mitarbeiter des Museums binden wird.

Neues Konzept, neuer Standort?

Leise Sorgen um die künftige Manövrierfähigkeit des Kunstmuseums zogen sich durch die Sitzung . „Wir bezeichnen uns doch immer als Kulturstadt, da müssen wir nicht dauernd über solche Fragen debattieren“, sagte etwa Thomas Ebersberger von der CSU. Aber: Man müsse irgendwann natürlich schon beraten, „wie wir das ausbauen können“. Auch Thomas Hacker (FDP) und Thomas Bauske (SPD) sprachen sich für das Kunstmuseum und seine Akquise aus, forderten aber auch dazu auf, sich frühzeitig Gedanken über die Zukunft zu machen. Werner Grüninger von der CSU regte an, dass sich die Stadt „langfristig Gedanken über Konzept und Standort des Museums“ machen solle. Dem gab Kulturreferent Fabian Kern „hundertprozentig Recht“. Für den Augenblick aber sieht er das Kunstmuseum gerüstet: Durch die Umwidmung von drei Ausstellungs- in Depoträume sei das Museum auf die nächsten fünf Jahre vorbereitet.

Es sind noch Räume vorhanden

Stephan Müller von der BG hält das Alten Rathaus bis auf weiteres für ausreichend und verwies in der Sitzung auf die zusätzlichen Räumlichkeiten des Kunstmuseums an der Maximilianstraße, im Haus nebenan. Dort seien auch viele Kataloge vergangener Ausstellungen gelagert, die wegzuschaffen viel Platz bringen würde. Marina von Assel gab aber auch zu bedenken, dass damit nicht viel gewonnen sei - in diesen Räumen sei die Museumspädagogik untergebracht.

In einer früheren Fassung des Textes hatten wir in den Reihen der Grünen Gülcin Sahin erwähnt; eine Verwechslung  mit der Fraktionschefin Sabine Steiniger, die tatsächlich im Gremium saß. Außerdem hatten wir fälschlich von Vorbehalten gegen Armin Sandigs Werken geschrieben.

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