Die Gemeinde will beim Kreis die Bauaufteilung durchsetzen: Laut Vorentwurf beginnt der Ausbau an der Anschlussstelle zur Staatsstraße nach Dressendorf. „Wir würden aber lieber am anderen Ende, bei den Panzerplatten ansetzen", sagt Gemeinderat Wolfgang Fischer. „Die Leute sollen sehen, dass sich am Berg etwas tut." Zumal die Sanierung der Goldkronacherstraße im Wohngebiet wohl ans Ende des Bauprojekts rückt. Sie wird dann übrigens wieder zurückgewidmet in eine Gemeindestraße. „Dann müssen wir die Sanierung wahrscheinlich auch aus eigener Tasche zahlen", sagt Bürgermeister Kolb. Dann könne er aber auch die Geschwindigkeitsbegrenzung umsetzen.
Der kleine Unterscheid geht ins Geld: Ob eine Straße als Kreis- oder Gemeindestraße ausgebaut wird, sei ein beträchtlicher Unterschied, sagt Verwaltungsleiter Karl-Heinz Maisel. Das zeigt sich auch in der Kostenschätzung: Für die Goldkronacher Straße im Wohngebiet sind zwischen 250.000 und 350.000 Euro angesetzt, für die Goldkronacher Straße im Gewerbegebiet 1,1 Millionen Euro – dabei haben beide Stücke ungefähr dieselbe Länge. „Teuer ist der Rückbau der Straße", sagt Maisel. „Der gesamte Beton muss aufgeschnitten werden." Dazu müsse eine Kreisstraße genaue Anforderungen an Trassenführung und Fahrbahnbreite erfüllen. Im Wohngebiet müsse man darauf keine Rücksicht nehmen. „Da sanieren wir nur, was wir als Gemeindestraße brauchen."
Die VR-Bank will mit der Vermarktung ihrer 30 Bauflächen am Bindlacher Berg warten, bis klar sei, dass kein Bürgerbegehren kommt. „Das ist uns noch zu unsicher", sagt Prokurist Dieter Bialas. Er hat die Pläne für die Bauplätze am Berg seit Jahren in der Schublade. Parzellen und Straßenführung sind fertig. Der Bebauungsplan steht. Beworben worden seien die Flächen nie. „Niemand kauft Ihnen ein Grundstück ab, wenn noch nicht klar ist, ob hinter Ihrem Haus eine Umgehungsstraße gebaut wird." Kommt die Umgehung, will er ein Lärmschutzgutachten. Aber vor allem: „Ich will noch erleben, dass ich die verkaufen kann." Er ist 62. Drei Jahre noch. Bialas lacht. „Mal schauen, ob das noch was wird."
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Kommentar von Christina Knorz