Seit elf Jahren wird gestritten
Wie zerstritten der Ort nach mittlerweile elf Jahren Streit um eine Umgehungsstraße ist, machen die beiden Sprecher deutlich. Während Schütze Drohbriefe erhalten haben will, in denen „Stirb Heuchler“ zu lesen gewesen sein und während eines Urlaubs in seinem Garten randaliert worden sein soll, sagt Herath: „Mir hat man ins Gesicht gesagt, ich solle meine Heimat, mein Elternhaus, verlassen, wenn es mir an der Ortsdurchfahrt zu laut ist.“ solche Sätze seien geeignet um aus Gegnern Feinde zu machen, sagt Herath.
Schütze spricht von Egoismus
Martin Schütze, Sprecher der Umgehungsgegner, hält dagegen, dass die Anwohner der Neubaugebiete im Norden der Gemeinde viel Geld bezahlt hätten, um ruhig zu wohnen An die Adresse Heraths, der an der Ortsdurchfahrt wohnt, sagt Schütze: Man könne nicht ein günstigeres Grundstück haben wollen und später gegen den Grund der Vergünstigung ankämpfen.
Notfalls sollen die Bürger entscheiden
Für den Fall, dass eine Berufung scheitert, schließt Schütze auch ein Bürgerbegehren nicht aus. Es wäre das zweite Mal nach einem Ratsbegehren im Jahr 2007, dass die Mistelbacher selbst über eine mögliche Umgehung abstimmen dürfen. Damals sprachen sich in einem Ratsbegehren 65 Prozent der Mistelbacher für eine Umgehung aus. Bürgermeister Mann sagt seitdem, er habe den Auftrag für eine Umgehung zu kämpfen. Damals, entgegnet Schütze, hätten aber noch kaum Details festgestanden. Unter anderem werden die Kosten für den Bau mittlerweile nicht mehr auf drei, sondern auf über fünf Millionen Euro geschätzt. Weil es sich anders als im benachbarten Heinersreuth nicht um eine Bundes- sondern um eine Staatsstraße handelt, müsste Mistelbach einen erheblichen Teil der Kosten selbst tragen.