Bedarf soll bei der Bevölkerung geklärt werden – Ehemaliges Gasthofgelände bietet sich als Standort an Umfrage für einen Dorfladen

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Auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofes Oberfränkischer Hof - der jetzt abgerissen wurde - könnte ein Dorfladen entstehen. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Braucht es in Engelmannsreuth einen Dorfladen oder nicht? Schon öfter war dies Thema im Gemeinderat Prebitz. Auch bei der Bürgerversammlung im August ging es noch mal darum. Deshalb beschäftigten sich auch die Räte in ihrer jüngsten Sitzung erneut damit.

 
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„Wir müssen zuerst eine Umfrage im Ort machen, ob ein Dorfladen überhaupt gewünscht ist“, sagte Bürgermeister Hans Freiberger, „unabhängig davon, an welchem Standort.“ Bei einem Ortstermin vor der Sitzung hatte das Gremium noch einmal den potenziellen Platz beim ehemaligen, jetzt abgerissenen, Oberfränkischen Hof besichtigt. „Das Gelände ist noch nicht verkauft“, sagte er. Das gestalte sich für den Besitzer – den Pegnitzer Brauereibesitzer Wilhelm Knopf – als schwierig, da es nur zwei Zufahrten hat. „Es wäre einfacher, wenn die Gemeinde das erwerbe“, so der Bürgermeister. Egal, ob sie es dann für einen Dorfladen oder Bauplätze nutze.

Etwas für alle Generationen machen

Grundsätzlich sei das Thema Dorfladen auf einem aufstrebenden Ast, so Freiberger. In Kirchahorn und Vorbach wurden heuer erst welche eröffnet. „Aber man muss das auch kritisch sehen, denn Creußen ist in der Nähe und schnell zum Einkaufen erreicht“, mahnte er. Andererseits müsse für alle Generationen gleich viel in der Kommune getan werden. „Wenn wir auf dem Spielplatz Geräte für die Jüngsten bauen, müssen wir auch etwas für die ältere Generation machen“, appellierte er. Und Förderung für ein Projekt „Dorfladen“ gebe es nur, wenn es über die Gemeinde laufe.

„Ich finde eine Umfrage gut“, sagte Dieter Rodler. Alternativ sollte aber beim bestehenden Brennstoffhandel Berneth – der auch Artikel für den Gartenbedarf sowie Getränke anbietet – angefragt werden, ob er sich vorstellen könne, sein Sortiment zu erweitern, regte Rodler an. Von diesem Vorschlag war Klaus Gräbner wenig angetan. Berneth habe ihn informiert, dass sowieso schon wenig Interesse an seinem Angebot bestehe und er Bedenken habe, dass er zusperren müsse, sollte ein Dorfladen kommen. „Außerdem arbeiten viele Bürger auswärts und haben quasi auf dem Weg eine Einkaufsmöglichkeit“, gab er zu bedenken.

Genossenschaft als Betreiberform

Karl Weih, der sich bei der Bürgerversammlung für eine Genossenschaft als Betreiberform bei einem Dorfladen ausgesprochen hatte, appellierte, das mögliche Einzugsgebiet zu bedenken. Schon die einstige Bäckerei im Ort sei nicht nur von Engelmannsreuthern, sondern auch von Bürgern aus Altencreußen, Preunersfeld oder Lenkenreuth frequentiert worden. „Ich sehe in einem Dorfladen keine Konkurrenz für die Firma Berneth“, stellte Weih fest.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat schließlich, bis Ende Frühjahr 2018 eine Umfrage in Engelmannsreuth zu erstellen. Der Bürgermeister forderte das Gremium auf, sich Gedanken zu machen, wie diese dann ausschauen soll.

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